Universität Greifswald























































Universität Greifswald

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Motto
Wissen lockt. Seit 1456
Gründung
17. Oktober 1456
Trägerschaft
staatlich
Ort

Greifswald
Bundesland

Mecklenburg-VorpommernMecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-Vorpommern
Land

DeutschlandDeutschland Deutschland
Rektorin

Hannelore Weber
Studierende
10.247 (WS 2017/18)[1]
Mitarbeiter
6.102 (2016, inkl. Unimedizin)[2]
davon Professoren
202 (2008)[3]
Netzwerke

Netzwerk Mittelgroße Universitäten

Verbund Norddeutscher Universitäten


Website

www.uni-greifswald.de




Hauptgebäude der Universität Greifswald am Rubenowplatz, Altstadt-Campus




Siegel der Universität





Heinrich Rubenow, Bürgermeister Greifswalds, Gründer und erster Rektor der Universität


Die Universität Greifswald (1933−2018 Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald) ist eine Universität mit Sitz in der Hansestadt Greifswald. Sie wurde im Jahr 1456 gegründet und gehört zu den ältesten Universitäten Mitteleuropas. Sie ist die viertälteste durchgängig bestehende Universität auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland und zugleich die zweitälteste im Ostseeraum; durch die wechselnde territoriale Zugehörigkeit Vorpommerns war sie zeitweilig auch die älteste Hochschule Schwedens (1648–1815) und Preußens (1815–1947).


Aufgrund ihres breiten Fächerangebotes gilt die Universität Greifswald als Volluniversität. Etwa zwei Drittel der rund 10.400 Studenten kommen von außerhalb Mecklenburg-Vorpommerns zum Studium nach Greifswald, darunter auch viele Erasmus- und weitere Auslandsstudenten aus über 90 Ländern.[4] Zwei Studien aus dem Jahr 2008 beschreiben Greifswald als die „dynamischste“[5] und die „jüngste“[6] Stadt Deutschlands.


Im Umfeld der Universität haben sich durch Institute, Gründungen und Unternehmensansiedlungen Cluster der Wirtschaft und Forschung in Bereichen der Spitzentechnologie wie der Biotechnologie (BioCon Valley) und der Kernfusion (Max-Planck-Institut für Plasmaphysik) angesiedelt.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Namen


  • 2 Geschichte


    • 2.1 Gründung


    • 2.2 Bis 1648: Pommersche Landesuniversität


    • 2.3 1648–1815: Schwedenzeit


    • 2.4 1815–1933: Preußen


    • 2.5 1933–1945: Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg


    • 2.6 1945–1990: Nachkriegszeit und DDR


    • 2.7 Seit 1990: vereinigtes Deutschland




  • 3 Gliederung


    • 3.1 Leitung und Gremien


    • 3.2 Fakultäten


      • 3.2.1 Theologische Fakultät


      • 3.2.2 Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät


      • 3.2.3 Medizinische Fakultät (Universitätsmedizin)


      • 3.2.4 Philosophische Fakultät


      • 3.2.5 Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät




    • 3.3 Weitere Einrichtungen


    • 3.4 Standorte und Architektur




  • 4 Forschung und Lehre


    • 4.1 Forschungsschwerpunkte


    • 4.2 Sonderforschungsbereiche


    • 4.3 Graduiertenkollegs


    • 4.4 Studienfächer


      • 4.4.1 Sprach- und Kulturwissenschaften


      • 4.4.2 Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften


      • 4.4.3 Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik


      • 4.4.4 Medizin/Gesundheitswissenschaften


      • 4.4.5 Kunst






  • 5 Zusammenarbeit


    • 5.1 Forschungspartner


    • 5.2 Internationale Kooperation


      • 5.2.1 Europa


      • 5.2.2 Australien, Amerika und Asien


      • 5.2.3 Sonstiger Austausch




    • 5.3 Sammlungen und sonstiges Eigentum


    • 5.4 Mitgliedschaften


    • 5.5 Alumninetzwerk & Uni-Fördergesellschaft




  • 6 Studierendenleben


    • 6.1 Sport


    • 6.2 Gruppen


    • 6.3 Festivals


    • 6.4 Medien


    • 6.5 Ausgehen


    • 6.6 Studentenverbindungen




  • 7 Zahlen, Daten, Fakten


    • 7.1 Studierende


    • 7.2 Rankings


    • 7.3 Sonstiges




  • 8 Bekannte Personen


  • 9 Siehe auch


  • 10 Literatur


    • 10.1 Neuere Darstellungen


    • 10.2 Ältere Darstellungen




  • 11 Weblinks


  • 12 Einzelnachweise





Namen |




Ernst Moritz Arndt


In ihren ersten dreieinhalb Jahrhunderten hieß die Universität schlicht Universität Greifswald bzw. Universitas GryphiswaldensisAcademia Gryphiswaldensis / Alma Gryphiswaldensis UniversitasPomeranorum UniversitasAcademia GryphicaAkademie zu GreifswaldKönigliche Akademie zu Greifswald.[7] Einen offiziellen Namen erhielt sie erst 1815 in der preußischen Provinz Pommern.[8]




  • Königliche Universität zu Greifswald (1815)


  • Preußische Universität zu Greifswald (1921)


  • Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (1933)


Die Universität hatte nach 1945 stillschweigend auf den 1933 verliehenen Namenszusatz Ernst-Moritz-Arndt verzichtet. Am 15. August 1954 teilte das Staatssekretariat für Hochschulwesen auf eine entsprechende Anfrage der Universität mit, dass es den Namen „Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald“ nie aufgehoben habe und es zu seiner Weiterführung keiner feierlichen Namensverleihung bedürfe. So lautete der Name zunächst wieder Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.[9]


Ernst Moritz Arndt genoss in der Öffentlichkeit der DDR und als Namenspatron der Universität hohe Verehrung. In der Zeit nach der deutschen Wiedervereinigung erreichte die kritische Wertung Arndts, die in Westdeutschland bereits in den 1960er Jahren begonnen hatte, auch Greifswald. Dies veranlasste 2009 den Senat der Universität, eine Kommission einzusetzen, die sich mit der Frage der Ablegung bzw. der Beibehaltung des Namens Ernst Moritz Arndt beschäftigen sollte, um dem Senat einen Entscheidungsvorschlag vorzulegen.[10] Anträge zur Änderung des Universitätsnamens sind von den Universitätsgremien mehrfach abgelehnt worden, zuletzt im Jahre 2010 in einer Urabstimmung der Studierenden (Wahlbeteiligung 23 Prozent, davon 49,9 Prozent für eine Beibehaltung, 43,4 Prozent für eine Namensablegung) sowie im Akademischen Senat der Universität (36 Stimmen, davon 22 für die Beibehaltung und 14 für die Ablegung).[11][12]


Am 18. Januar 2017 beschloss der Akademische Senat mit einer exakten Zweidrittelmehrheit, dass die Universität den Namen Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald ablegt. Der Name sollte in Zukunft wieder Universität Greifswald lauten.[13] Der Beschluss stieß in Greifswald auf öffentliche Proteste und rechtliche Einwände.[14] Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel kritisierte wenige Tage nach der Abstimmung in einer Rede den Beschluss des Senats.[15]


Am 7. März 2017 verweigerte das Bildungsministerium Mecklenburg-Vorpommern der Namensänderung die erforderliche Zustimmung, da der Abstimmungsprozess nicht dem Landeshochschulgesetz entsprechend erfolgt war.[16]


In einer Meinungsumfrage zum Universitätsnamen, welche die Universität vom 27. November 2017 bis zum 8. Dezember 2017 veranstaltete, stimmten 48,66 Prozent der Teilnehmenden für den Namen „Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald“ und 34,38 Prozent für den Namen „Universität Greifswald“. Eine Kompromisslösung lehnten 57,18 Prozent der Befragten ab, während 29,82 Prozent ihr zustimmten. Geäußert hatten sich 32,7 Prozent der 15.149 Teilnahmeberechtigten.[17] Ungeachtet dessen beschloss der Akademische Senat am 17. Januar 2018 erneut, den Namen Ernst Moritz Arndt abzulegen, wobei nach einer Kompromissformel zu bestimmten Anlässen der Name des bisherigen Namenspatrons der offiziellen Bezeichnung Universität Greifswald vorangestellt werden kann. Die Änderung bedurfte der Zustimmung des Bildungsministeriums.[18]


Am 19. April 2018 bestätigte das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur die vom Senat der Universität beschlossene Namensänderung.[19] Mit der hochschulöffentlichen Bekanntmachung und dem Inkrafttreten der 12. Satzung zur Änderung der Grundordnung am 1. Juni 2018 heißt die Universität jetzt Universität Greifswald.[20] Der Namenszusatz „Ernst-Moritz-Arndt-“ darf in der Praxis kaum noch verwendet werden.[21]



Geschichte |



Gründung |


Die Universität wurde offiziell am 17. Oktober 1456 als Academia Gryphica gegründet. In Greifswald fand jedoch bereits seit 1436 akademische Lehre statt. Anlass dafür war die Verhängung der Reichsacht gegen die Stadt Rostock, woraufhin die dortige Universität bis 1443 ins benachbarte Greifswald ausweichen musste.[22]


Die Gründung erfolgte auf Initiative des örtlichen Bürgermeisters, und später ersten Rektors, Heinrich Rubenow nach Genehmigung durch Kaiser Friedrich III. und Papst Kalixt III. und unter dem Schutz des pommerschen Herzogs Wartislaw IX..


Die Gründungsfeier fand unter dem Camminer Bischof Henning Iven im Greifswalder Dom St. Nikolai statt, in dem auch heute noch Veranstaltungen der Universität wie etwa die jährliche Immatrikulationsfeier stattfinden. Zunächst wurden die vier klassischen Fakultäten: Theologie, Philosophie, Medizin und Jura eingerichtet.


Die Universität wurde nach Rostock (1419) und noch vor Uppsala (1477) und Kopenhagen (1479) die zweite Universität in Nordeuropa bzw. im Ostseeraum. Im heutigen Deutschland gibt es nur drei Universitäten, die älter sind und ohne Unterbrechung bis heute bestehen: die Universität Heidelberg (1386), die Universität Leipzig (1409) und die Universität Rostock.



Bis 1648: Pommersche Landesuniversität |


Durch ihre Lage und die Zugehörigkeit der Stadt zur Hanse entwickelten sich schon in der Frühzeit der Universität intensive Beziehungen zu den nördlichen Nachbarn in Skandinavien und im Baltikum. Bis zur Einführung der Reformation (1526) studierten hier 476 Skandinavier; 22 Nordeuropäer finden sich unter den Hochschullehrern und sechs unter den Rektoren dieser Zeit. Mit Johannes Bugenhagen zählt die Universität eine herausragende Persönlichkeit der Reformationszeit und engen Vertrauten Martin Luthers zu ihren Absolventen.





Philipp I. von Pommern-Wolgast nach Lucas Cranach d. J.


Von 1527 bis 1539 musste die Universität vorübergehend ihren Lehrbetrieb einstellen, weil mit der Reformation die bisherige Pfründenwirtschaft zusammengebrochen war und zudem viele Studenten abwanderten. 1539 wurde sie durch Herzog Philipp I. von Pommern als protestantische Landesuniversität wieder eröffnet und finanziell neu ausgestattet. So erhielt sie unter anderem das säkularisierte Greifswalder Dominikanerkloster (Schwarzes Kloster) sowie die Einnahmen aus dem ebenfalls säkularisierten Kloster Eldena zugesprochen. Die Professuren der Theologischen Fakultät wurden personell mit den Pastoraten der Greifswalder Pfarrkirchen verknüpft, wobei der Inhaber der 1. Theologischen Professur als Pastor von St. Nikolai zugleich Generalsuperintendent von Pommern-Wolgast war. Die Verbindung zwischen Universität und frühmodernem Staat setzte sich auch in den anderen Fakultäten fort: Die Juristen waren zugleich am Hofgericht beschäftigt, die Mediziner als herzogliche Leibärzte und die Artisten als Prinzenerzieher. Neben den Herzögen betätigten sich auch die Landstände als Förderer der Universität, etwa durch Stiftung von Stipendien und Freitischen für Studenten.


Philipps Nachfolger Ernst Ludwig initiierte den Bau eines nach ihm benannten Kollegiengebäudes, das aber erst nach seinem Tod fertiggestellt wurde und auf dessen Grundmauern das heutige Hauptgebäude steht. Der letzte Herzog von Pommern-Wolgast, Philipp Julius, schenkte der Universität einen kostbaren Radmantel, der bis in die jüngste Vergangenheit von den Rektoren bei feierlichen Anlässen getragen wurde.


1604 wurde mit der Universitätsbibliothek Greifswald die erste Universitätsbibliothek Deutschlands eingerichtet. Über mehrere Jahrzehnte bestand ein Ankaufvertrag über 2.000 Gulden mit einem Wittenberger Buchdrucker. Der Vertrag endete erst zum Ende des 17. Jahrhunderts. Zum Buchbestand gehören Handschriften und frühe Drucke renommierter Schriftsteller und Drucker wie Johannes Gutenberg, Thomas Thorild u. v. a.


Zur Begleichung ausstehender Professorengehälter vermachte im Jahr 1634 Herzog Bogislaw XIV. der Universität das Amt Eldena vor den Toren der Stadt mit rund 14.000 Hektar, wodurch sie für lange Zeit zur größten Grundbesitzerin unter den deutschen Universitäten wurde.



1648–1815: Schwedenzeit |


Infolge der Teilung Pommerns durch den Westfälischen Frieden lag Greifswald ab 1648 in Schwedisch-Pommern. Abgesehen von einer vorübergehenden dänischen Besetzung (1715–1720) im Großen Nordischen Krieg wurde die Universität fortan bis 1815 von schwedischer Wissenschaftspolitik geprägt und großzügig gefördert. Besonders im ausklingenden 18. Jahrhundert erlangte sie als Kulturbrücke zwischen Schweden und Deutschland neue Bedeutung: mehr als 1500 Schweden studierten oder wirkten hier als Wissenschaftler, darunter der schwedische Philosoph Thomas Thorild (1795–1808) und der Theologe und Skandinavist Jakob Wallenius.


Sichtbarstes Zeugnis aus der „Schwedenzeit“ ist das repräsentative Hauptgebäude in der Domstraße, das von 1747 bis 1750 vom Greifswalder Mathematiker Andreas Mayer im Stil des norddeutschen Spätbarock errichtet wurde. Die heutige Aula, früher als Bibliothek genutzt, gilt als ein besonderes Kleinod dieses Baustils und war titelgebend für den bekannten Roman des DDR-Schriftstellers Hermann Kant.



1815–1933: Preußen |




Der einstige Namensgeber der Universität, Ernst Moritz Arndt, auf dem Rubenowdenkmal.


1815 ging Schwedisch-Pommern samt der Universität Greifswald in preußischen Besitz über, die damit zur ältesten Hochschule in Preußen wurde. Die Hochschule führte den Namen Königliche Universität zu Greifswald. Zum 400-jährigen Bestehen der Universität wurde 1856 das Rubenow-Denkmal im Beisein Königs Friedrich Wilhelm IV. von Preußen eingeweiht. Es befindet sich noch heute an seinem Platz vor dem Hauptgebäude und wurde 2006 zum 550. Gründungsjubiläum aufwändig restauriert.


Vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Universität zu einer modernen Forschungsuniversität. Neben der Medizin erblühten besonders die Juristische und die Theologische Fakultät, die Altertumswissenschaften und die Philologien. 1863 wurde das Historische Institut als erstes in Preußen und als viertältestes in Deutschland gegründet.[23] Die Juristische Fakultät wurde 1905 durch Angliederung einer Ökonomischen Abteilung (heute Abteilung Betriebswirtschaftslehre) zur Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät erweitert. 1912 wurde auf Initiative des Greifswalder Paläontologen Otto Jaekel die deutsche Paläontologische Gesellschaft gegründet. Während der Weimarer Republik wurde das Spektrum der Universität durch mehrere neue Institute (Nordisches Institut, Gustaf-Dalman-Institut für Palästinawissenschaften, Victor-Schultze-Institut mit christlich-archäologischer Sammlung, Biologische Forschungsanstalt auf der Insel Hiddensee) erweitert. Nach Ende der Monarchie wurde der Universität 1921 offiziell der Name Preußische Universität zu Greifswald beigelegt.




Alte Augenklinik



1933–1945: Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg |


Am 16. Mai 1933 erhielt die Universität auf eigenen Antrag, initiiert durch den Theologieprofessor Walther Glawe, durch den damaligen preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring den Namen „Ernst Moritz Arndt“ verliehen.[24][25] Arndt hatte einst in Greifswald Theologie studiert und mit Unterbrechungen von 1800 bis 1811 als Historiker gelehrt. Von hier aus veröffentlichte er seine sozialkritische Schrift „Versuch einer Geschichte der Leibeigenschaft in Pommern und Rügen“, sein Werk „Germanien und Europa“ sowie den ersten Teil von „Geist der Zeit“.


Ab 1933 wurden aus rassischen und anderen Gründen eine Reihe von Professoren der Universität vom NS-Regime von ihrer Wirkungsstätte vertrieben, darunter der Geograph Gustav Braun (1930 Rektor der Universität), die Rechtswissenschaftler Fritz Klingmüller und Paul Merkel, sowie der Altphilologe, frühere Dekan und Rektor Konrat Ziegler. Der Psychiater und Neurologe Edmund Forster nahm sich nach ungerechtfertigten Denunziationen das Leben. Auf freiwerdende Stellen wurden jetzt überwiegend Nationalsozialisten berufen, aber auch Lehrstuhlinhaber traten in die NSDAP ein. Im Sommersemester 1939 gehörten von den 116 Mitgliedern des engeren Lehrkörpers 66 der Partei an (56,9 Prozent).[26] Zu den neu berufenen Lehrstuhlinhabern gehörten u. a. die Volkswirte Theodor Oberländer und Peter-Heinz Seraphim, der Chemiker Gerhart Jander, der Kunsthistoriker Kurt Wilhelm-Kästner und der Anglist Reinhard Haferkorn. Dozenten und Lehrstuhlinhaber befassten sich jetzt verstärkt mit ideologisch motivierten Forschungen, etwa zur Volkskunde, Religionswissenschaft und zum Polizeirecht. Mit der Berufung von Carl Engel, der ab 1941 die archäologischen Museen im besetzten Baltikum neu gestaltete, erhielt die Universität erstmals einen Lehrstuhl für Vorgeschichte. Im Zuge der Neuausrichtung der Wissenschaft für den kommenden Krieg profilierte sich die Universität auch in den Naturwissenschaften. Das physikalische Institut wurde zum Rüstungsbetrieb erklärt, Angehörige des geologischen Instituts kartographierten die Bodenschätze Pommerns und waren später in den besetzten Gebieten tätig. Mehrere Forscher befassten sich mit dem Kampfstoff Lost (Senfgas). Das chemische Institut untersuchte das Verhalten des Stoffes als Aerosol. Im pharmakologischen und physiologischen Institut wurde die Wirksamkeit verschiedener Stoffe bei der Heilung von Lostwunden untersucht. Während diese Versuche an Freiwilligen, meist Angehörigen der Studentenkompanien, durchgeführt wurden, erprobte der Leiter der Hautklinik Wilhelm Richter den Stoff an Patienten ohne deren Wissen. Ob die Versuche von Universitätsangehörigen mit dem Maul-und-Klauenseuche-Virus in der Reichsforschungsanstalt Insel Riems offensiven oder defensiven Charakter hatten, ist umstritten.[27]


Wie stark die Universitätssammlungen und die Bibliothek von Raubgut profitierten, ist nicht mehr nachvollziehbar. Die Bibliothek war aber in den zentral organisierten Büchertausch einbezogen und erhielt Werke aus Frankreich, Norwegen und Polen. Durch die Vernichtung von Akten ist auch das Ausmaß der Beschäftigung von Kriegsgefangenen nicht mehr exakt zu rekonstruieren. Auf dem von ihr selbst bewirtschafteten Gut Koitenhagen und in den Forsten beschäftigte die Universität etwa 60 Kriegsgefangene. Das Arboretum des Botanischen Gartens wurde mit Hilfe von Kriegsgefangenen angelegt. Ein Arbeitskommando des Greifswalder Kriegsgefangenenlagers (Stalag II C) legte auch die Feuerlöschteiche bei der Nervenklinik und auf dem neuen Ostgelände bei der Ohrenklinik an. In den Kliniken wurden Kriegsgefangene als Pfleger und Hilfskräfte eingesetzt.[28]


Am Ende des Krieges wirkten Professoren an der friedlichen Übergabe der Stadt Greifswald mit, unter anderem Rektor Carl Engel und der Internist Gerhardt Katsch, die mit den sowjetischen Befehlshabern in Anklam die Kapitulationsbedingungen aushandelten.


Obwohl 1945 alle ehemaligen Angehörigen der NSDAP entlassen wurden, waren 1949 wieder 17,9 Prozent der Professoren und Dozentenstellen mit einstigen Nationalsozialisten besetzt. In der Bundesrepublik gelangten weitere 35 ehemalige Nationalsozialisten auf verantwortliche Positionen als Professor oder Chefarzt. In der DDR waren es 14.[29]



1945–1990: Nachkriegszeit und DDR |




Universitätsneubauten der 1950er Jahre: Naturwissenschaftlicher Institutskomplex in der Jahnstraße


Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Universität vorübergehend geschlossen, am 15. Februar 1946 wieder eröffnet und in der Folgezeit zahlreichen organisatorischen Reformen unterzogen:



  • Die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät wurde weitestgehend geschlossen.

  • Eine Landwirtschaftliche Fakultät wurde 1946 aus der ehemaligen Landwirtschaftlichen Akademie Greifswald-Eldena neu geschaffen, 1950 an die Universität Rostock verlegt und später als Institut erneut in die Universität Greifswald eingegliedert.

  • Von 1946 bis 1955 bestand ferner eine Pädagogische Fakultät zur Ausbildung von Neulehrern.

  • Die 1949 errichtete Arbeiter-und-Bauern-Fakultät „Martin Andersen Nexö“ sollte das „bürgerliche Bildungsprivileg“ brechen und eine neue „sozialistische Intelligenz“ heranbilden; sie wurde 1962 geschlossen.

  • Für die seit 1951 obligatorische marxistisch-leninistische Ausbildung der Studenten aller Fachrichtungen wurde ein Gesellschaftswissenschaftliches Institut errichtet, 1960 zunächst in Institut für Marxismus-Leninismus und 1969 (bis 1990) in „Sektion Marxismus-Leninismus“ umbenannt.

  • Ebenfalls 1951 wurden die naturwissenschaftlichen Fächer aus der Philosophischen Fakultät ausgegliedert und in eine eigene Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät überführt. Im Lauf der 1950er Jahre entstand ein neuer Institutskomplex in der Jahnstraße.

  • Eine von der DDR-Führung beabsichtigte Umwandlung der Medizinischen Fakultät in eine Militärmedizinische Akademie konnte 1955 durch einen Studentenstreik abgewendet werden. Die Universität musste jedoch die Einrichtung einer Militärmedizinischen Sektion hinnehmen, die als Dienststelle der Nationalen Volksarmee (NVA) an der Universität bestand. Sie wurde 1989 aufgelöst und in ein privatwirtschaftliches Klinikum überführt.

  • 1968/69 wurden im Zuge der Dritten Hochschulreform die bisherigen Fakultäten aufgelöst und in 16 „Sektionen“ sowie den „Bereich Medizin“ aufgeteilt.



Seit 1990: vereinigtes Deutschland |




Krankenhausflügel der Unimedizin


Die zum Teil gravierenden Eingriffe in das Greifswalder Universitätsgefüge wurden nach der deutschen Wiedervereinigung größtenteils rückgängig gemacht und die Freiheit von Lehre und Forschung wiederhergestellt. So wurden die 1969 aufgelösten Fakultäten neu gebildet und 1991 auch die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät wiedereröffnet. In jahrelangen Überleitungsverfahren wurde der gesamte Lehrkörper überprüft und belastete Professoren und Mitarbeiter nicht weiterbeschäftigt.


Seit Ende der 1990er Jahre profilierte sich die Universität im Bologna-Prozess. So begann sie 1999 als eine der ersten Universitäten in Deutschland ihr Studienangebot auf konsekutive Bachelor- und Masterstudiengänge umzustellen. Dem inzwischen so genannten Greifswalder Modell gestufter Studiengänge an der Philosophischen Fakultät[30] folgten inzwischen auch viele Studienfächer der anderen Fakultäten, z. B. Physik und Geographie. Ferner hat die Universität Greifswald zum Wintersemester 2000/2001 als erste Universität in Deutschland einen modularisierten juristischen Studiengang mit dem Abschluss Bachelor of Laws eingeführt.[31] Die nichtkonsekutiven Staatsexamensstudiengänge (Lehramt, Medizin) bleiben vorerst weiterhin bestehen. Die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät hat sich entschlossen, das Studium der Betriebswirtschaftslehre als einzige in Deutschland weiterhin mit dem Abschluss Diplom fortzuführen und argumentiert aktiv und öffentlich gegen Bachelor und Master.[32]




Haupteingang des Alfried-Krupp-Wissenschaftskollegs in der Martin-Luther-Straße


Im Jahr 2000 wurde das Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg Greifswald gegründet, das durch die Vergabe von Gaststipendien für Senior- und Juniorfellows sowie die Förderung und Veranstaltung von Vorträgen und Tagungen die internationale Vernetzung der Universität verbessern soll.


Im Jahre 2006 feierte die Universität das 550-jährige Jubiläum ihrer Gründung. Höhepunkt der zahlreichen Veranstaltungen zum Universitätsjubiläum waren die Festveranstaltung im Dom sowie die Neueröffnung der restaurierten Aula im barocken Universitätshauptgebäude durch Bundespräsident Horst Köhler und Königin Silvia von Schweden.


Vor allem baulich hat sich die Universität Greifswald seit der Deutschen Wiedervereinigung stark verändert: Zum einen wurden zahlreiche historische Universitätsgebäude in der Altstadt, darunter viele Klinikbauten aus dem 19. Jahrhundert, aufwändig saniert und restauriert. Zum anderen entstand im Osten der Stadt ein völlig neuer Campus, der vor allem das Universitätsklinikum und die Naturwissenschaften sowie die neue Universitätsbibliothek aufnahm. Insgesamt sind in den Jahren 1991 bis 2007 insgesamt rund 417 Millionen Euro in die Restaurierung historischer Bauten und den Neubau geflossen.[33]


Im Wintersemester 2017/18 hat die Universität Greifswald etwa 10250 Studierende. Anfang der neunziger Jahre lag die Zahl nur bei 4000. Bis 2002 verdoppelte sie sich, 2011 stieg sie auf einen Spitzenwert von etwa 12500 Studierende an.[34][35][36]


Die für die Forschung eingeworbenen Drittmittel stiegen von jährlich etwa 10 Millionen in den neunziger Jahren auf 40 Mio Euro im Jahr 2010.[37] 2012 und 2016 wurden jeweils über 45 Mio Euro eingeworbene Mittel verausgabt, wobei der Anteil der Universitätsmedizin sich auf etwa die Hälfte beläuft und tendenziell ansteigt.[38][39]


Infolge von Einsparauflagen des Landes mussten seit Ende der neunziger Jahre die Zahl der Professuren und Mitarbeiterstellen kontinuierlich reduziert werden. Um schwerpunktmäßig international konkurrenzfähige Forschung und Lehre zu ermöglichen, mussten danach andere Studiengänge und Institute reduziert oder ganz geschlossen werden, insbesondere in den Bereichen Chemie, Sport, Erziehung, Romanistik und Altertum.[40][41]



Gliederung |



Leitung und Gremien |





Rubenowplatz: Im barocken Universitätshauptgebäude hat die Universitätsleitung ihren Sitz. Es ist ebenfalls Tagungsort des Akademischen Senats und des Studentenparlaments sowie verschiedener universitärer Einrichtungen, u. a. der Pressestelle.


Der Rektor leitet die Universität mithilfe seiner Richtlinienkompetenz und vertritt sie nach außen, etwa gegenüber dem Ministerium, Wissenschaftsgesellschaften oder Sponsoren. Der Rektor wird vom Senat gewählt und wird unterstützt durch zwei Prorektoren. Rektorin ist seit Januar 2013 – als erste Frau in dieser Position – die Psychologin Johanna Eleonore Weber. Prorektoren sind die Mikrobiologin Katharina Riedel (seit 1. April 2017) und der Wirtschaftswissenschaftler Steffen Fleßa (seit 17. November 2016). Der Kanzler leitet die Verwaltung der Universität nach innen. Kanzler war seit 2009 bis 31. Dezember 2017 Wolfgang Flieger. Er wurde am 15. Juni 2016 vom Senat für eine zweite, gemäß novelliertem Landeshochschulgesetz unbefristeten Amtszeit wiedergewählt[42], verließ die Universität allerdings zum 1. Januar 2018 an die HAW Hamburg.[43] Seitdem führt die Dezernentin für Personal und Finanzen, Juliane Huwe, dieses Amt kommissarisch.[44]


Der akademische Senat setzt sich aus Professoren, akademischen Mitarbeitern, Studenten und weiteren Mitarbeitern im Verhältnis 12:4:4:2 („engerer Senat“) oder 12:6:12:6 („erweiterter Senat“) zusammen.


Bis Ende 2011 gab es an der Universität einen Hochschulrat. Dieser ist laut geltender Grundordnung der Universität Greifswald nicht mehr vorgesehen. Das Landeshochschulgesetz Mecklenburg-Vorpommern schreibt diesen Hochschulrat auch nicht zwingend vor.


Eine besondere Ehrung stellt die Bestellung als „Ehrensenator“ der Alma Mater Gryphiswaldensis dar. Diese Ehre kam bisher u. a. folgenden Personen zuteil:



  • 1956: Rudolf Petershagen, ehemaliger Stadtkommandant von Greifswald, der am 29. April 1945 durch kampflose Übergabe an die Rote Armee die Stadt vor der Zerstörung bewahrte

  • 1991: Berthold Beitz, Kuratoriumsvorsitzender der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung

  • 1993: Reinhard Glöcker, Oberbürgermeister der Hansestadt Greifswald a. D.

  • 1998: Norbert Kleinheyer, Geschäftsführer Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen

  • 2000: Michael Otto, Aufsichtsratsvorsitzender und ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Otto-Gruppe


Die Studentische Selbstverwaltung ist aufgeteilt in das Studierendenparlament (StuPa), den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA), die studentischen Medien moritz.medien und die Fachschaften. Jeder Studierende der Universität hat passives und aktives Wahlrecht für das StuPa sowie die Fachschaft, in der er studiert. Das StuPa wählt die Mitglieder des AStA und Mitglieder verschiedener Ausschüsse und Arbeitsgruppen.[45]



Fakultäten |




Die Baltistik und Slawistik (grau), sowie das International Office der Universität (blau) befinden sich am Altstadtcampus.


Die Universität besteht aus fünf Fakultäten, die ihrerseits wieder in Institute oder Kliniken aufgeteilt sind. An der Spitze der Fakultäten steht jeweils ein Dekan sowie ein Prodekan und ein Studiendekan. An der Philosophischen und Medizinischen Fakultät wird der Dekan durch einen zweiten Prodekan unterstützt. Darüber hinaus gibt es die Fakultätsräte, die sich aus Hochschullehrern, wissenschaftlichen Mitarbeitern, Studenten und sonstigen Mitarbeitern zusammensetzen.



Theologische Fakultät |


Die Theologische Fakultät[46] ist die kleinste Greifswalder Fakultät und bietet die Studiengänge evangelische Theologie (Abschluss Kirchliches Examen, Diplom), Evangelische Religion (Lehramt Gymnasium oder Regionale Schule) sowie Evangelische Religionspädagogik (Aufbaustudiengang) an.


Eine Besonderheit des Greifswalder Theologiestudiums ist das Institut zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung, das in Zusammenarbeit mit dem Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis der Nordkirche und der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste der EKD betrieben wird. Es widmet sich Fragen der Mission und der praktischen Verkündigung des Evangeliums.


Das Gustaf-Dalman-Institut beherbergt nach eigenen Aussagen „eine international einmalige Sammlung von höchstem wissenschaftlichen Interesse und Niveau“.[47] Das Victor-Schultze-Institut besitzt eine Sammlung spätantiker und mittelalterlicher Originale.



Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät |




Der Bereich Rechtswissenschaften der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät vom Dom St. Nikolai aus gesehen.


Praktisch als einzige Fakultät in Deutschland wird die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät (RSF) den Studiengang Betriebswirtschaftslehre mit dem Abschluss Diplom-Kaufmann nicht zugunsten eines entsprechenden Bachelor-Abschlusses abschaffen, sondern ihn auf Dauer erhalten.[48]


Aufgrund einer Reform der Landesregierung wird die Ausbildung von Juristen im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern zukünftig ausschließlich in Greifswald stattfinden. Die entsprechende Juristische Fakultät in Rostock ist auf ein Minimum reduziert worden.


An der Fakultät werden die Fächer Rechtswissenschaft (Abschlüsse Staatsexamen, LL.M.) und Betriebswirtschaft (Abschluss Diplom-Kauffrau/-mann) angeboten. Im Rahmen des eigentlich an der Philosophischen Fakultät angesiedelten B.A.-Studiengangs kann man die Teilfächer Öffentliches Recht, Privatrecht und Wirtschaft studieren. Zusätzlich wird als Aufbaustudiengang ein Master in „Health Care Management“ angeboten. 2010 konnten sich die Studenten erstmals für den neu angebotenen Bachelorstudiengang Recht-Wirtschaft-Personal (RWP) an der Universität einschreiben.



Medizinische Fakultät (Universitätsmedizin) |




Notaufnahme der Universitätsmedizin Greifswald



Die medizinische Ausbildung in Greifswald ist eine der gefragtesten in Deutschland. Im Jahr 2007 war Greifswald nach Berlin bei der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen, jetzt Stiftung für Hochschulzulassung (SfH) der unter 34 Studienorten in Deutschland am zweitmeisten genannte Studienwunsch für angehende Mediziner.[49] Die medizinische Fakultät der Universität Greifswald ist eine der selektivsten weltweit. In Deutschland werden Studienplätze der Medizin und Zahnmedizin für gewöhnlich durch die SfH vergeben, die Universität Greifswald jedoch sucht sich einen Teil ihrer Studenten jedes Jahr selbst in einem eigenen Bewerbungsverfahren aus. Im Jahr 2008 kamen hierbei auf 95 Humanmedizin-Studienplätze etwa 2.100 Bewerber (Zulassungsquote 4,5 Prozent) und auf 29 Zahnmedizin-Studienplätze kamen etwa 400 Bewerber (Zulassungsquote 7,25 Prozent).[50]


Angebotene Studiengänge sind Humanmedizin und Zahnmedizin. Lehr- und Ausbildungskrankenhaus der Medizinischen Fakultät ist die Universitätsmedizin Greifswald, ehemals Universitätsklinikum Greifswald. Die Universitätsmedizin Greifswald entstand zum 1. Januar 2011 durch die Fusion des Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät; Rechtsform ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts (KdÖR).[51] Der Neubau des Klinikumskomplexes am Berthold-Beitz-Platz ist zu großen Teilen vollendet. Das Bauvorhaben soll bis 2014[52] abgeschlossen werden. Damit verfügt die Universitätsmedizin über eines der modernsten Krankenhäuser Deutschlands.



Philosophische Fakultät |




Das Institut für Deutsche Philologie, zugleich Sitz des Dekanats der Philosophischen Fakultät.


Die Philosophische Fakultät (ehemals Artistenfakultät) gehört zu den Gründungsfakultäten von 1456. Der Forschungsschwerpunkt der Philosophischen Fakultät liegt im Bereich Nordeuropa und Osteuropa, hier besonders die Sprachen und Kulturen des Ostseeraums. Dieser Forschungsschwerpunkt drückt sich auch in der Lehre aus, so werden einige der Fächer wie Fennistik, Slawistik, Baltistik oder Skandinavistik außer in Greifswald nur an wenigen anderen Universitäten angeboten. Darüber hinaus gibt es auch die großen, „klassischen“ Fächer wie Anglistik, Germanistik, Geschichte, Politologie, Kommunikationswissenschaft, Kunst und Musik.


Die Fakultät gliedert sich organisatorisch in elf Institute:



  • Institut für Anglistik und Amerikanistik

  • Institut für Baltistik

  • Institut für Bildungswissenschaften


  • Caspar-David-Friedrich-Institut, benannt nach dem in Greifswald geborenen Caspar David Friedrich (Bildende Kunst und Kunstgeschichte)

  • Institut für Deutsche Philologie u. a. verantwortlich für Wolfgang-Koeppen-Archiv und das Pommersche Wörterbuch


  • Institut für Fennistik und Skandinavistik, Mitorganisator des Kulturfestivals Nordischer Klang

  • Historisches Institut (Geschichtswissenschaft)

  • Institut für Kirchenmusik und Musikwissenschaft, samt „Universitätsmusikdirektor“

  • Institut für Philosophie

  • Institut für Politik- und Kommunikationswissenschaft

  • Institut für Slawistik, Mitorganisator des Kulturfestivals polenmARkT


Durch das Fremdsprachen- und Medienzentrum und den Hochschulsport nimmt die Fakultät auch Aufgaben für die gesamte Universität wahr. Durch die Mitarbeiter und Studierenden der Philosophischen Fakultät werden mehrere Kulturfestivals wie der polenmARkT (November/Dezember), die Greifswalder Bachwoche (Mai/Juni) und der Nordische Klang (Mai) mitorganisiert.


Es gibt zwei themenbezogene Forschungszentren an der Fakultät: das interdisziplinäre Mittelalterzentrum[53] und das Interdisziplinäre Zentrum für Geschlechterforschung (IZFG).[54]


Die Universitätsbibliothek Greifswald ist deutschlandweite Sammelbibliothek für Bücher zu den baltischen Staaten und koordinierende Teilnehmerin am DFG-Projekt Vifanord (Virtuelle Fachbibliothek Nordeuropa und Ostseeraum).


An der Philosophischen Fakultät werden die Studiengänge Lehramt (Gymnasium oder Regionale Schule),[55]Bachelor of Arts,[56]Master of Arts[57] und Diplom angeboten.



Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät |





Institut für Physik




Institut für Biochemie


Die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät wurde am 28. Juli 1951 gegründet und ging aus der Philosophischen Fakultät hervor. Die derzeit rund 60 Professoren teilen sich auf folgende Institute auf:



  • Fachrichtung Biologie (Institut für Botanik und Landschaftsökologie, Institut für Mikrobiologie, Zoologisches Institut und Museum, Interfakultäres Institut für Genetik und funktionelle Genomforschung)

  • Institut für Biochemie

  • Institut für Geographie und Geologie

  • Institut für Mathematik und Informatik

  • Institut für Pharmazie

  • Institut für Physik

  • Institut für Psychologie


Seit 2007 entwickelt das Institut für Physik gemeinsam mit weiteren deutschen Instituten sowie Instituten in der Schweiz, Japan, Australien und Tschechien das Weltraumwetter-Teleskop MuSTAnG[58] (Muon Spaceweather Telescope for Anisotropies at Greifswald), das Teil eines weltweiten Netzwerkes von Teleskopen werden soll. Mit Hilfe dieses Netzwerkes soll die genauere Vorhersage von Sonnenaktivitäten ermöglicht werden.
Das Projekt wurde von der European Space Agency (ESA) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt mitinitiiert.


Darüber hinaus existiert die Sternwarte Greifswald. Ferner gibt es zahlreiche Überschneidungen und Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, dem
Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. und dem Friedrich-Loeffler-Institut.


Die Biologische Station Hiddensee ging ebenso wie die Vogelwarte Hiddensee aus der Biologischen Forschungsanstalt Hiddensee hervor, die 1930 als eine der ersten ökologischen Forschungseinrichtungen Deutschlands gegründet worden war. Sie gehören noch heute zur Universität.



Weitere Einrichtungen |




Die Mensa am Schießwall war bis Juli 2018 eine von mehreren Mensen und Cafeterien des Studentenwerks.




Der Hauptstandort der Universitätsbibliothek Greifswald


Im Fremdsprachen- und Medienzentrum kann man Fremdsprachen (z. B. Schwedisch, Spanisch, Französisch, Englisch, Russisch) sowie den Umgang mit modernen Medien studienbegleitend lernen. Der Hochschulsport bietet Studenten und Mitarbeitern der Universität verschiedene Sportkurse an.


Das Universitätsrechenzentrum (URZ) ist zuständig für das universitätsinterne Netzwerk sowie dessen Anbindung an das Internet. Über das Universitätsnetzwerk sind neben den Fakultäten und Instituten auch die Studentenwohnheime an das Internet angebunden. Außerdem verfügt das Netzwerk über mehrere W-LAN-Spots. Weiterhin stellt das URZ auch Rechner, Drucker und nach besonderer Erlaubnis auch das Medienlabor zur Benutzung vor Ort bereit.


Die Universitätsbibliothek Greifswald mit den Standorten Zentrale UB, Alte UB, Bereichsbibliothek Innenstadt und Magazinbibliothek ist für Studenten, Wissenschaftler und die interessierte Öffentlichkeit da.


Die Kliniken und Institute der Universitätsmedizin Greifswald sind Lehr- und Ausbildungseinrichtungen der Universität. Die Universitätsmedizin Greifswald verfügt über eines der modernsten Krankenhäuser Deutschlands.



Standorte und Architektur |




Teil des Altstadtcampus


Die Universität Greifswald hat im Wesentlichen zwei zentrale Standorte.


Der Altstadtcampus umfasst vor allem die „Buchwissenschaften“, d. h. die Theologische, die Philosophische und die Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät. Die Institute und Einrichtungen der Philosophischen Fakultät sind auf mehrere größtenteils historisch bedeutsame Gebäude in der Altstadt Greifswalds verteilt. Die meisten von ihnen sollen gemeinsam mit den Rechtswissenschaften in die grundsanierten historischen Backsteinbauten der ehemaligen Unikliniken an der Friedrich-Loeffler-Straße ziehen. Eine Bereichsbibliothek für die Geisteswissenschaften und ein Hörsaalgebäude wurden in unmittelbarer Nachbarschaft neu errichtet und 2015–2016 in Betrieb genommen.[59]


In der Altstadt befinden sich ebenfalls das 2006 sanierte barocke Universitätshauptgebäude mit der historischen Aula und verschiedene Gebäude der Universitätsverwaltung, u. a. das Studierendensekretariat, die Zentrale Studienberatung, das Zentrale Prüfungsamt und das Akademische Auslandsamt. Die Mensa des Studierendenwerks liegt auf der Ostseite der Altstadt.[60] Nach Abschluss der Sanierung eines alten Klinikgebäudes wird sie an den neuen Campus Loefflerstraße verlegt.


Westlich der Altstadt befinden sich in der Fettenvorstadt der Botanische Garten sowie die Gebäude für die Botanischen sowie künftig auch die Zoologischen Institute und Einrichtungen.


An und um den Campus am Beitzplatz gruppieren sich größtenteils die aus neuerer Bebauung bestehenden Standorte der Medizinischen Fakultät und der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Dort befindet sich ebenso die Zentrale Universitätsbibliothek, eine Werkstatt sowie die Universitätsmedizin Greifswald. In der Nähe der Universitätsbibliothek befindet sich das Arboretum der Universität. Am 29. Oktober 2012 wurde die neue Mensa mit Cafeteria am Beitzplatz eröffnet. Die neue Mensa übernimmt auch die Versorgung des Klinikums.



Forschung und Lehre |




Am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Garching und Greifswald wird an Wendelstein 7-X geforscht und gebaut. Mit rund 1100 Mitarbeitern, davon etwa 700 in Garching und 400 in Greifswald, ist das IPP eines der größten Zentren für Fusionsforschung in Europa.



Forschungsschwerpunkte |


Gemäß der Zielvereinbarung mit dem Land für die Jahre 2016 bis 2020 hat die Universität Greifswald fünf Forschungsschwerpunkte, die kontinuierlich fortentwickelt werden sollen:[61]



  • Proteomics und Proteintechnologien in der Infektionsbiologie, Umweltmikrobiologe und Biotechnologie

  • Community Medicine und individualisierte Medizin

  • Plasmaphysik

  • Kulturen des Ostseeraums

  • Environmental Change: Responses and Adaptation



Sonderforschungsbereiche |


Die Universität Greifswald ist an drei von der DFG geförderten Sonderforschungsbereichen bzw. Transregios beteiligt:[62]



  • TRR 24: Grundlagen komplexer Plasmen (Sprecher Jürgen Meichsner, mit Beteiligung der Universität Kiel)

  • TRR 34: Pathophysiologie von Staphylokokken in der Post-Genom-Ära (Sprecherin Barbara Bröker, mit Beteiligung der Universitäten Münster, Tübingen und Würzburg)

  • SFB 652: Starke Korrelationen und kollektive Phänomene im Strahlungsfeld: Coulombsysteme, Cluster und Partikel (Sprecher: Karl-Heinz Meiwes-Broer, Universität Rostock)



Graduiertenkollegs |


An der Universität Greifswald existieren gegenwärtig fünf Graduiertenkollegs, darunter vier von der DFG geförderte:[63]



  • IRTG 1540: Baltic Borderlands: Shifting Boundaries of Mind and Culture in the Borderlands of the Baltic Sea Region (Sprecher Michael North, mit Beteiligung der Universitäten Lund (Schweden) und Tartu (Estland))

  • GRK 1870: Bakterielle Atemwegsinfektionen–allgemeine und spezifische Mechanismen der Adaption von Pathogenen und der Immunabwehr (Sprecher Sven Hammerschmidt)

  • GRK 1947: BiOx – Biochemical, Biophysical, and Biomedical Effects of Reactive Oxygen and Nitrogen Species on Biological Membranes (Sprecherin Christiane A. Helm)

  • GRK 2010: Biological RESPONSEs to Novel and Changing Environments (Biologische Reaktionen auf neue und sich ändernde Umweltbedingungen) (Sprecher Klaus Fischer)

  • HEPP – International Helmholtz Graduate School for Plasma Physics (Sprecher Thomas Klinger, gemeinsames Projekt mit Max-Planck-Institut für Plasma Physik und TU München)



Studienfächer |


Gemäß der Zielvereinbarung mit dem Land für die Jahre 2016 bis 2020 hält die Universität Greifswald im Erststudium gebührenfrei Studiengänge in


folgenden Fächern bzw. Lehreinheiten vor:[61]



Sprach- und Kulturwissenschaften |



  • Anglistik/Amerikanistik

  • Baltistik

  • Germanistik

  • Erziehungswissenschaft

  • Geschichtswissenschaft

  • Kirchenmusik und Musikwissenschaft

  • Philosophie

  • Skandinavistik und Fennistik

  • Slawistik

  • Theologie



Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften |



  • Betriebswirtschaftslehre/Wirtschaftswissenschaften

  • Politik- und Kommunikationswissenschaft

  • Rechtswissenschaft



Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik |



  • Biochemie

  • Biologie einschl. Humanbiologie sowie Landschaftsökologie und Naturschutz

  • Geologie und Geographie

  • Mathematik und Informatik

  • Pharmazie

  • Psychologie

  • Physik



Medizin/Gesundheitswissenschaften |



  • Humanmedizin

  • Zahnmedizin



Kunst |


  • Bildende Kunst/Kunstwissenschaft


Zusammenarbeit |



Forschungspartner |





Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg (Mitte links, vor dem Dom)



  • Alfried-Krupp-Wissenschaftskolleg Greifswald


  • Max-Planck-Institut für Plasmaphysik, Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie sowie der Kernfusions-Forschungsreaktor Wendelstein 7-X

  • Kliniken u. a. das Universitätsklinikum Greifswald, die BDH-Klinik Greifswald und das Klinikum Karlsburg


  • Friedrich-Loeffler-Institut (Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit), Insel Riems

  • Technologiezentrum Vorpommern, Biotechnikum Greifswald und Technologiepark


  • Siemens, Bereich Öffentliche Netze


  • Forschungsinstitut für Diabetes, Karlsburg bei Greifswald


  • Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE)



Internationale Kooperation |




Das restaurierte Rubenow-Denkmal mit dem Greifswalder Dom und der Theologischen Fakultät im Hintergrund.


Die Universität unterhält vielfältige Kontakte zu renommierten Hochschulen in Europa und der Welt. Diese Kontakte werden zum einen auf Universitätsebene über Partnerschaftsverträge mit Partneruniversitäten geregelt, zum anderen auf der Fakultäts- und Institutsebene durch Kooperationen der Lehrstühle sowie durch das ERASMUS-Programm. Der von der Universität beschlossene regionale Schwerpunkt der europäischen Kooperation liegt in Nordeuropa und Osteuropa.



Europa |


Die Universität hat Partnerschaftsverträge mit u. a. folgenden Einrichtungen in Europa abgeschlossen (Auswahl):




  • DanemarkDänemark Universität Aarhus, Dänemark


  • EstlandEstland Universität Tartu, Estland


  • FinnlandFinnland Universität Ostfinnlands, Finnland


  • ItalienItalien Universität Padua, Italien


  • LettlandLettland Universität Lettlands (Riga), Lettland


  • LitauenLitauen Universität Vilnius, Litauen


  • LitauenLitauen Universität Klaipėda, Litauen


  • PolenPolen Adam-Mickiewicz-Universität Posen, Polen


  • PolenPolen einige Hochschulen in Stettin, Polen


  • RusslandRussland Staatliche Universität Sankt Petersburg, Russland


  • Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich University of Aberdeen, Schottland / Vereinigtes Königreich


  • SchwedenSchweden Universität Lund, Schweden


  • TschechienTschechien Masaryk-Universität, Tschechien



Australien, Amerika und Asien |


Die Universität hat Partnerschaftsverträge mit u. a. folgenden Einrichtungen in Australien, Amerika und Asien abgeschlossen (Auswahl):




  • AustralienAustralien University of Newcastle, Australien


  • AustralienAustralien University of South Australia, Australien


  • BrasilienBrasilien Universidade Regional de Blumenau, Brasilien


  • KanadaKanada University of Manitoba, Kanada


  • KanadaKanada University of Saskatchewan, Kanada


  • JapanJapan Kyoto Sangyo University, Japan


  • SingapurSingapur National University of Singapore, Singapur (Geisteswissenschaften)


  • Vereinigte StaatenVereinigte Staaten University of California, Berkeley, Kalifornien, USA (Geisteswissenschaften)


  • Vereinigte StaatenVereinigte Staaten University of Illinois at Urbana-Champaign, Illinois, USA



Sonstiger Austausch |


Die verschiedenen Lehrstühle, Institute und Fakultäten unterhalten zahlreiche weitere, über die offiziellen Partneruniversitäten hinausgehende Kontakte, die dem wissenschaftlichen Austausch und/oder dem Studentenaustausch im Rahmen des ERASMUS-Programms dienen. Es bestehen unter anderem Kontakte zu den Universitäten Barcelona, Bergen, Göteborg, Graz, Helsinki, Kopenhagen, Lancaster, Lund, Luzern, Stockholm, Southampton, Uppsala und Utrecht.



Sammlungen und sonstiges Eigentum |




Grundbesitz der Uni Greifswald im Jahr 1634. Nach kommunistischen Nachkriegsenteignungen gingen Teile davon in 1990er Jahren wieder in den Besitz der Universität zurück.


Verschiedene Sammlungen und Besitztümer der Universität stehen sowohl Forschern als auch der Öffentlichkeit zur Verfügung, darunter z. B. die drei medizinisch orientierten Bestände.[64]


Bis 1945 war die Universität Greifswald diejenige mit dem größten Grundeigentum (mehr als 14000 ha) in Deutschland. Das Grundeigentum stammt aus der Übertragung säkularisierter Klostergüter an die Universität als Ersatz für ausstehende Patronatszahlungen des pommerschen Herzogs. Dadurch war sie eine der wohlhabendsten Universitäten Deutschlands und finanziell bis weit ins 19. Jahrhundert hinein unabhängig. Von dem Reichtum zeugen noch einige Kunstschätze, wie zum Beispiel der Croÿ-Teppich, eine große Bildwirkerei mit einer bildlichen Darstellung zur Reformation aus dem Jahre 1554, oder eine originale 36-zeilige Gutenberg-Bibel (1458), die die Universität im 19. Jahrhundert von der Wolgaster St. Petri-Gemeinde erwarb, sowie diverse weitere jahrhundertealte wertvolle Bücher.


Der Reichtum der Universität an Bodeneigentum endete mit der Bodenreform in der sowjetischen Besatzungszone. Einige während der Bodenreform enteignete Grundstücke erhielt die Universität mittlerweile zurück. Sie werfen aber kaum mehr Geld ab als sie zum Unterhalt benötigen und sind oft mit Altlasten versehen. Die Universität fordert in einem laufenden Verfahren vor Gericht noch weitere Grundstücksrückgaben vom Land Mecklenburg-Vorpommern. Die Universität Greifswald ist auch Eigentümerin eines eigenen Universitätswaldes, der forstwirtschaftlich durch einen eigenen „Universitätsförster“ bewirtschaftet wird. Sie verfügt über großen land- und forstwirtschaftlichen Grundbesitz, der zum Teil im Miteigentum der Peter-Warschow-Sammelstiftung in Greifswald steht. Mit dem Grundbesitz verbunden war das Kirchenpatronat über die Kirchen des Amtes Eldena in Dersekow (mit der Kapelle Alt Pansow), Görmin, Hanshagen, Kemnitz, Levenhagen (mit Kapelle Alt-Ungnade), Neuenkirchen, Weitenhagen, Wieck sowie Groß Kiesow, Züssow und Behrenhof.[65] Davon blieb die inzwischen als Depot genutzte Kapelle Alt Ungnade bis heute im Eigentum der Universität.


Zudem gehören zur Alma Mater die Biologische Station Hiddensee und die Vogelwarte Hiddensee, beide gelegen auf der westlich vor Rügen befindlichen Ostsee-Insel Hiddensee.





Croÿ-Teppich von 1554/1556




Botanischer Garten und Arboretum


Als eine der ältesten Universitäten Deutschlands verfügt die Universität Greifswald wie kaum eine andere deutsche Universität über zahlreiche akademische Sammlungen und Museen. Insbesondere die 17 wissenschaftlichen Sammlungen mit ihren insgesamt etwa 5,7 Millionen Objekten[66] stellen ein reiches kulturelles Erbe dar:



  • Anatomische Sammlung

  • Archäologische Studiensammlung

  • Botanischer Garten und Arboretum der Universität Greifswald

  • Christlich-archäologische Sammlung

  • Geburtshilflich-gynäkologische Sammlung

  • Geologische Landessammlung

  • Graphische Sammlung mit der Greifswalder Professorengalerie

  • Gustav-Dalman-Sammlung (Theologie)

  • Herbarium

  • Historische Kartensammlung

  • Medizinhistorische Sammlung

  • Münzsammlung

  • Pathologische Sammlung

  • Physikalische Gerätesammlung

  • Rechentechnische Sammlung

  • Sammlung vorgeschichtlicher Altertümer

  • Zoologisches Museum



Mitgliedschaften |


Die Universität ist unter anderem Mitglied folgender Organisationen:



  • Conference of Baltic University Rectors (CBUR)


  • Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD)


  • Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)


  • European University Association (EUA)


  • Hochschulrektorenkonferenz (HRK)

  • Landesrektorenkonferenz Mecklenburg-Vorpommerns

  • Verbund Norddeutscher Universitäten



Alumninetzwerk & Uni-Fördergesellschaft |




Historisches Siegel der Uni-Förder-Gesellschaft


Seit Mitte 2011 baut die Universität selbst aktiv das Alumni-Netzwerk wieder auf. Die Aumniarbeit ist an der Presse- und Informationsstelle angegliedert.[67] Eine größere Gruppe ehemaliger Studenten hat sich selbst in dem sozialen Netzwerk XING zusammengefunden. Die Gesellschaft von Freunden und Förderern der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald e. V. wurde 1918 gegründet. 1945 nahm der Verein seine Tätigkeit zunächst nicht wieder auf. Erst im Dezember 1990 begann nach der Wiederbelebung der alten Tradition die erneute Arbeit. Die Fördergesellschaft verfolgt den Zweck, durch enge Zusammenarbeit mit der Universität die wissenschaftliche Forschung und Lehre zu fördern. So werden etwa jährliche Preise für die besten Dissertationen verliehen, die Wiederbelebung von Traditionen (z. B. Alumni-Fest) gepflegt und wissenschaftliche, heimatkundliche sowie künstlerische Veranstaltungen und Projekte unterstützt. Auch die Pflege des Netzwerkes der Ehemaligen – Studierende sowie Mitarbeiter der Universität – und weiterer universitätsnaher Fördervereine gehört zu den Tätigkeiten der Fördergesellschaft. Wer sich mit der alma mater gryphiswaldensis und der Region verbunden fühlt, kann durch die Mitgliedschaft in der Universitätsfördergesellschaft Kontakte aufrechterhalten, aktuelle Informationen der Universität erhalten oder an den regelmäßigen Veranstaltungen teilnehmen. Präsident der Gesellschaft ist der Greifswalder Landtagsabgeordnete Egbert Liskow (CDU).


Eine weitere uninahe Gruppierung ist der Greifswald University Club e. V., der es sich zum Ziel gesetzt hat, die internationale Forschungsaktivität der Universität zu erhöhen und ausgewählte Projekte zu finanzieren. Er steht unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten Erwin Sellering (SPD).[68] Der GUC hat, stärker als die Fördergesellschaft, die Zusammenarbeit von Wissenschaft, Politik und Wirtschaft im Fokus.



Studierendenleben |



Sport |




Früherer Treidelpfad am Ryck – beliebte Strecke für Jogging oder Radfahren bzw. für Rudern auf dem Wasser.




Segelschiff im Greifswalder Hafen – das Segelrevier in der Nähe von Usedom und Rügen ist direkt „vor der Tür“.


Universitätsangehörige können die Angebote des universitätseigenen Hochschulsports nutzen, der eine Vielfalt sportlicher Entfaltungsmöglichkeiten zur Verfügung stellt, beispielsweise Aerobic, American Football, Drachenboot, Fußball, Fechten, Handball, Judo, Karate, Kanu, Lacrosse, Rugby, Windsurfen, Taekwondo, Tauchen, Tennis, Tischtennis, Volleyball, Golf oder auch Yoga.[69]


Schon seit dem späten 19. Jahrhundert hat sich der Wassersport als feste Tradition unter Greifswalder Universitätsangehörigen etabliert. Der Hochschulsport und der ASV Greifswald und die HSG Uni Greifswald betreiben Surf-, Ruder-, Kanu-, Drachenboot- und Segelsportzentren am Fluss Ryck bzw. in den am Greifswalder Bodden gelegenen Ortsteilen Wieck oder Eldena. Die Gegend um Greifswald zählt zu den beliebtesten Kanu- und Segelrevieren Deutschlands. Ein sehr beliebter Ort für Wassersport, insbesondere Rudern, ist der Fluss Ryck der die Stadt von Westen nach Osten durchfließt. Die Ostsee, insbesondere die Strandbäder auf den nahegelegenen Inseln Usedom und Rügen – einer der beliebtesten Urlaubsregionen Deutschlands – sind beliebte Orte für Sommersportarten wie Beachvolleyball, Frisbee oder Schwimmen. In Greifswald-Ladebow findet sich der von Studenten 2007 gestiftete und geführte Studentische Regatta Verein. Dieser bietet seinen Mitgliedern eine reichhaltige Auswahl an Bootsklassen an, wie Star, J/24, Vaurien, OK-Jolle, Europe, H-Jolle und Nacra 5.0 um damit an Nationalen und Internationalen Regatten teilzunehmen. Der Verein zu Förderung des Studentischen Segelns gelang es 2006 das ehemalige Flaggschiff des Akademischen Seglervereins zu sichern und zu restaurieren. Seit 2011 wird die Wiking III wieder aktiv besegelt.


Daneben gibt es zahlreiche von Studenten frequentierte Sportvereine, z. B. die Hochschulsportgemeinschaft Universität Greifswald e. V., den Hanseatischen Golfclub Greifswald e. V. oder allgemein die lokalen Sportvereine wie den Greifswalder FC.


Beim jährlichen „Greifswalder Citylauf“ über 10 km,[70] der von der Hochschulsportgemeinschaft Uni Greifswald e. V. (HSG) organisiert wird, starten auch viele studentische Einzel-, Gruppen- und Staffelläufer. Beim „Boddenschwimmen“ wird einmal die Dänische Wiek des Greifswalder Boddens überquert.



Gruppen |


Vor Ort gibt es Gruppen aller Art, etwa politische (z. B. Jusos, SDS, LHG oder RCDS), religiöse (z. B. die beiden kirchlichen Gruppen ESG und KSG sowie die überkonfessionelle Hochschul-SMD) oder anderweitig gebundene Interessengruppen (z. B. Umweltschutz). Es besteht die Möglichkeit, sich im AStA, einem Fachschaftsrat oder im Studentenparlament (StuPa) aktiv zu beteiligen und sich damit für Studenten und Universität als ganzes zu engagieren.



Festivals |


In Greifswald finden mehrere international bekannte Veranstaltungen statt, an denen man sich als Student beteiligen kann. Das Festival Nordischer Klang führt die deutsche Öffentlichkeit in die Kulturen Dänemarks, Finnlands, Islands, Norwegens und Schwedens ein. Ein Festival mit dem thematischen Schwerpunkt Polen ist der sogenannte „polenmARkT“, der jährlich von Studierenden, Bürgern und Mitarbeitern der Universität organisiert wird. Das sogenannte Greifswald International Students Festival (GrIStuF) bringt Studenten aus verschiedensten Ländern jeden Sommer nach Greifswald und wird weitgehend durch Studenten organisiert. In der Umgebung von Greifswald sind unter anderem jährlich das „Fusion Festival“ in Lärz, das „Immergut Festival“ in Neustrelitz und das „Transit Festival“ in der Burg Klempenow bei Greifswalder Studierenden beliebte Abwechslungen vom Studienalltag.



Medien |


An der Universität engagieren sich Studenten in mehreren journalistischen Projekten.


Zu den moritz.medien gehören eine Fernseh-, eine Print- und eine Onlineredaktion, deren Finanzierung durch die Greifswalder Studentenschaft gewährleistet wird.


radio 98eins sendet an Werktagen jeweils vier Stunden Programm und ist rechtlich eine Außenstelle des Neubrandenburger Offenen Kanals NB-Radiotreff 88,0. Finanzielle Unterstützung erfährt der Lokalsender durch die Landesrundfunkzentrale Mecklenburg-Vorpommern.



Ausgehen |





vergrößern und Informationen zum Bild anzeigen


Der historische Marktplatz mit Cafés, Restaurants und Kneipen ist das Zentrum der Innenstadt.


Eine Besonderheit des Greifswalder Nachtlebens sind die von Studenten für Studenten geführten Studentenclubs Mensaclub, Geographenkeller, Geologenkeller, Club 9 und Kiste. Diese werden zumeist als Vereine geführt und zielen nicht auf maximale Gewinne, sondern auf Spaß für Studenten ab.


Neben den direkt von Studenten betriebenen Örtlichkeiten gibt es eine diverse, für eine kleine Studentenstadt typische Kneipenszene sowie private Diskos. Es gibt auch viele Filmclubs direkt an der Universität, die Filme auf Deutsch, Englisch oder z. B. den skandinavischen Sprachen zeigen.



Studentenverbindungen |




Zahlen, Daten, Fakten |




Studenten nach Bundesländern 2006 bzw. 2008



Studierende |


Die Universität hat derzeit 12.300 (WS 2009/10) Studenten,[71] davon sind etwa 59,2 % weiblich und 40,8 % männlich.


Der Anteil der Studenten von außerhalb des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern betrug bei den Neuimmatrikulationen zum Wintersemester 2009/2010 etwa 64 %, d. h. nahezu zwei Drittel der neuen Studenten kamen aus anderen Bundesländern nach Greifswald. Über die gesamte Studierendenschaft betrachtet kamen 57 % aus einem anderen Bundesland, und damit deutlich mehr als an der zweiten Universität im Land, der Universität Rostock (38,4 %[72]).


Im Wintersemester 2009/10 waren 617 ausländische Studenten in Greifswald immatrikuliert, was einem Anteil von 5 Prozent entspricht. Die größten Gruppen ausländischer Studenten kamen aus Polen (75 Studenten) und Russland (45).



Rankings |


Laut Hochschulranking in Die Zeit schneidet die Universität in verschiedenen Studienfächern in der jeweiligen Spitzengruppe unter den deutschen Hochschulen ab, so beispielsweise Biologie (2009[73]), Medizin (2009[73]), Geographie, Jura (2008[73]) Pharmazie, Psychologie, Zahnmedizin (2009[73]), und Betriebswirtschaftslehre (2008[73]).


Im Bereich Medizin war die Universität Greifswald der im Jahr 2010 unter Studienbewerbern am dritthäufigsten nachgefragte Studienort[74] nach der Berliner Charité (1. Platz) und der Ludwig-Maximilians-Universität München (2.) sowie vor der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (4.) und der Universität Hamburg (5.).


Im Bereich der Zufriedenheit der Studenten mit ihrer Alma Mater kam die Universität Greifswald in zahlreichen CHE-Rankings ihrer Fächer unter die Spitzenreiter, was immer wieder auf den guten Kontakt zu den Lehrenden,[75] die allgemein guten Studienbedingungen und die gute Lebensqualität in Greifswald zurückgeführt wird.[76] Laut Studienqualitätsmonitor (SQM) 2010 des Hochschulinformationssystems studieren von den insgesamt 300 befragten Greifswalder Studierenden 87,5 Prozent (Bundesdurchschnitt 69,9 %) „gern“ oder „sehr gern“ an der Universität und 73,4 % der Greifswalder Befragten waren mit ihren Studienbedingungen insgesamt „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“ (Bundesdurchschnitt 54,9 %).[77]


Im Times Higher Education-Ranking 2015 belegt die Greifswalder Universität einen Platz unter den ersten 350 Universitäten.
In dem Ranking werden alle Universitäten der Welt verglichen.




Sonstiges |


Mit dem „Emausaurus ernsti“ wurde 1990 ein Vogelbeckensaurier nach der Ernst-Moritz-Arndt-Universität benannt.



Bekannte Personen |





Fürst Bernhard von Bülow (links) – Kanzler des Kaiserreichs von 1900 bis 1909 – mit Wilhelm II. und Rudolf von Valentini an Bord der Hohenzollern im Jahre 1908





Johannes Bugenhagen – bedeutender Reformator in Norddeutschland, Dänemark und Norwegen sowie Weggefährte Martin Luthers


Die Universität Greifswald ist mit Generationen namhafter Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft verbunden, die zum Teil zu ihren ehemaligen Studenten, zum Teil zu ihren ehemaligen Lehrkräften gehören.


Dazu gehören beispielsweise die zwei Nobelpreis-Träger Johannes Stark (Nobelpreis für Physik 1919) und Gerhard Domagk (Nobelpreis für Medizin 1939) sowie der Träger des Right Livelihood Award Michael Succow (Right Livelihood Award 1997). Otto von Bismarck (Reichskanzler 1871–1890) war während seiner Militärzeit in Greifswald Gasthörer an der zur Universität gehörenden Landwirtschaftlichen Akademie Eldena. Bernhard von Bülow (Kanzler 1900–1909) hat einen Teil seiner Studienzeit in Greifswald verbracht.


Der ehemalige Greifswalder Student Johannes Bugenhagen verbreitete die Reformation in weiten Teilen Norddeutschlands und Skandinaviens und Thomas Thorild, ein schwedischer Dichter, studierte ebenfalls hier. Ende des 19. Jahrhunderts lehrten in Greifswald der bekannte klassische Philologe Ulrich von Wilamowitz-Moellendorff, der Althistoriker Otto Seeck sowie der Theologe Julius Wellhausen. Alfred Gomolka (Mitglied des Europäischen Parlaments) war in Greifswald Hochschullehrer, ebenso wie Bernhard Windscheid (einer der Väter des BGB). Ferdinand Sauerbruch, Theodor Billroth und Friedrich Loeffler verhalfen der Medizin zu neuem Wissen. Der Dichter Hermann Löns hatte ebenso eine Verbindung zu Greifswald wie Carl Schmitt, einer der einflussreichsten politischen Theoretiker. Aus den Naturwissenschaften fallen unter vielen anderen besonders die Namen Gustav Mie, Werner Rothmaler und Felix Hausdorff auf. Der Maler Caspar David Friedrich, einer der bedeutendsten Vertreter der Romantik und Namensgeber des heutigen Caspar-David-Friedrich-Instituts, erhielt von Universitätsbau- und Zeichenmeister Johann Gottfried Quistorp seinen ersten Kunstunterricht. Ein weiterer Schüler Quistorps war der Maler Wilhelm Titel. Verschiedene Landespolitiker haben in Greifswald studiert, beispielsweise Heike Polzin (SPD), Christian Pegel (SPD), Patrick Dahlemann (SPD; ohne Abschluss), Sebastian Ratjen (FDP), Beate Schlupp (CDU; ohne Abschluss) oder Peter Ritter (Die Linke).


Zu den Ehrendoktoren der Universität Greifswald gehören unter anderem Jacques Delors (ehemaliger Präsident der Europäischen Kommission) ebenso wie Hannelore Kohl, die mittlerweile verstorbene Frau des früheren Bundeskanzlers Helmut Kohl.



Siehe auch |


  • Liste der Hochschulen in Deutschland


Literatur |



Neuere Darstellungen |



  • Michael Czolkoß: Studien zur Geschichte der Geschichtswissenschaft. Die Universität Greifswald in der preußischen Hochschullandschaft (1830–1865). Tectum Verlag, Marburg 2015, ISBN 978-3-8288-3515-3.


  • Dirk Alvermann, Karl-Heinz Spieß (Hrsg.): Quellen zur Verfassungsgeschichte der Universität Greifswald. 3 Bände. Steiner-Verlag, Stuttgart 2011–2014, DNB 1010818392.

  • Dirk Alvermann, Nils Jörn, Jens Olesen (Hrsg.): Die Universität Greifswald in der Bildungslandschaft des Ostseeraums. LIT, Berlin 2007, ISBN 978-3-8258-0189-2.

  • Dirk Alvermann, Karl-Heinz Spieß (Hrsg.): Universität und Gesellschaft: Festschrift zur 550-Jahrfeier der Universität Greifswald 1456–2006. 2 Bände. Hinstorff, Rostock 2006, DNB 98058633X.

  • Dirk Alvermann, Birgit Dahlenburg (Hrsg.): Greifswalder Köpfe. Gelehrtenporträts und Lebensbilder des 16. bis 18. Jahrhunderts aus der pommerschen Landesuniversität. Hinstorff, Rostock 2006, ISBN 3-356-01139-1.

  • Dirk Alvermann (Hrsg.): „…die letzten Schranken fallen lassen“: Studien zur Universität Greifswald im Nationalsozialismus. Böhlau, Köln 2015, ISBN 978-3-412-22398-4.


  • Henrik Eberle: „Ein wertvolles Instrument“. Die Universität Greifswald im Nationalsozialismus, Böhlau, Köln/ Weimar/ Wien 2015, ISBN 978-3-412-22397-7.


  • Werner Buchholz (Hg.): Lexikon Greifswalder Hochschullehrer 1775 bis 2006, Bd. 3: 1907–1932, Bearbeiter: Meinrad Welker, Verlag K. H. Bock, Bad Honnef 2004.

  • Eckhard Oberdörfer, Peter Binder: Die Universität Greifswald. Eine Festgabe zur 550-Jahr-Feier. Sardellus-Verlag, Greifswald 2005, ISBN 3-9810686-0-2.


  • Dirk Schleinert: Die pommersche Landesuniversität Greifswald. Ein Abriß ihrer Geschichte. In: Pommern. Zeitschrift für Kultur und Geschichte. Band 44, Heft 1, 2006, S. 3–21.


  • Hans Georg Thümmel: Greifswald – Geschichte und Geschichten. Die Stadt, ihre Kirchen und ihre Universität. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2011, ISBN 978-3-506-76720-2.



Ältere Darstellungen |




  • Gottfried Kosegarten: Geschichte der Universität Greifswald nebst urkundlichen Beilagen. Greifswald 1856. Theil 1: Geschichtserzählung. Theil 2: Urkundliche Beilagen. Theil 2 online.

  • Matthias Schneider: Der Geist der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Greifswald 1933.


  • Festschrift zur 500-Jahr-Feier der Universität Greifswald am 17. Oktober 1956. 3 Bände. Magdeburg 1956–1961.

  • Friedrich Schubel: Universität Greifswald. Frankfurt am Main 1960.


  • Wolfgang Wilhelmus: Universität Greifswald – 525 Jahre. Berlin 1982.



Weblinks |



 Commons: Universität Greifswald – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien



  • Literatur von und über Universität Greifswald im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

  • Universität Greifswald

  • Bebilderte Universitätschronik (Jahre 1437 bis 1995)

  • Universität Greifswald im Hochschulinformationsportal Mecklenburg-Vorpommern

  • Die Universität Greifswald im Nationalsozialismus

  • Die Fakultäten

  • Sammlungen der Universität Greifswald

  • Gesellschaft von Freunden und Förderern der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald e. V.

  • Bestände des Universitätsarchivs im Archivportal-D


  • Der Aufstand von Greifswald. In: Der Spiegel. Nr. 17, 1955, S. 24–26 (online – 20. April 1955). 



Einzelnachweise |




  1. Uni Greifswald: Zahlen Daten Fakten


  2. Referat 2.4: Personal - Universität Greifswald. Abgerufen am 29. Oktober 2018. 


  3. Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern, Personal an Hochschulen in MV 2008 (Memento vom 22. Februar 2012 im Internet Archive), S. 14 (PDF; 383 kB)


  4. Kurzprofil der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. Abgerufen am 29. Januar 2017. 


  5. Wettbewerbsfähigkeit: Dresden hängt Hamburg ab, Potsdam schlägt Ulm. In: Spiegel Online. 26. März 2007, abgerufen am 23. Dezember 2014. 


  6. GfK-Studie


  7. Verzeichniß der Vorlesungen, welche auf der Königl. Akademie zu Greifswald … sollen gehalten werden


  8. Dirk Alvermann: Zwischen Pranger und Breitem Stein. Die Namensgebung der Universität Greifswald und die aktuelle Diskussion. Zeitgeschichte regional – Mitteilungen aus Mecklenburg-Vorpommern, 5. Jg., Heft 2, Dezember 2001, S. 43–51.


  9. Thomas Stamm-Kuhlmann: Die Befreiungskriege in der Geschichtspolitik der SED. In: ZfG. 6/2017, S. 511.


  10. Wissenschaftliche Anhörung zum Namen der Universität Greifswald


  11. Themenseite der Universität zu Ernst Moritz Arndt, mit Links zu den öffentlichen Anhörungen, dem Bericht der Namenskommission und zum Senatsbeschluss 2010 (Memento des Originals vom 7. Juli 2015 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uni-greifswald.de


  12. Christian Anders: Und ewig grüßt der Zeitgeist. Über den Umgang mit dem Namenspatron der Greifswalder Alma mater. Corps Magazin (Deutsche Corpszeitung 112. Jahrgang), 2/2010, S. 29–30.


  13. Universität Greifswald legt Namen Ernst Moritz Arndt ab. Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, 18. Januar 2017, abgerufen am 19. Januar 2017. 


  14. Ostsee-Zeitung: Arndt, Ernst Moritz / A / Themen – OZ – Ostsee-Zeitung. Abgerufen am 14. März 2017. 


  15. CDU-Neujahrsempfang mit der Kanzlerin. Ostsee-Zeitung, 28. Januar 2017, abgerufen am 29. Januar 2017. 


  16. Ernst Moritz Arndt: Ministerin lehnt Namensänderung der Uni ab. Ostsee-Zeitung, 7. März 2017, abgerufen am 7. März 2017. 


  17. Ergebnis der Meinungsumfrage zum Universitätsnamen, Presse- und Informationsstelle der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald


  18. Universitätssenat entscheidet sich für Kompromisslösung beim Universitätsnamen. Universität Greifswald, 17. Januar 2018, abgerufen am 22. Januar 2018. 


  19. Aktuell - Regierungsportal M-V. Abgerufen am 19. April 2018. 


  20. Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität ist Geschichte, deutschlandfunkkultur.de, erschienen und abgerufen am 1. Juni 2018.


  21. Ordnung der Universität Greifswald zur Verwendung des Zusatzes "Ernst-Moritz-Arndt" zum Namen der Universität. Universität Greifswald, 24. Mai 2018, abgerufen am 3. Juni 2018. 


  22. Catholic Encyclopedia (1913) article


  23. Historisches Institut (Memento des Originals vom 3. August 2011 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.phil.uni-greifswald.de


  24. Niels Hegewisch/Knut Langewand: Vergangenheit, die vergeht. Der Greifswalder Streit um Ernst Moritz Arndt, [[Merkur (Zeitschrift)|Merkur]]. 9. Februar 2017, abgerufen am 21. Februar 2017. 


  25. Helmut Klüter: Anmerkungen zur Rechtssicherheit der Namensführung „Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald“. für-die-universität-greifswald.de, abgerufen am 15. Juli 2018. 


  26. Henrik Eberle: „Ein wertvolles Instrument.“ Die Universität Greifswald im Nationalsozialismus. Böhlau-Verlag, Köln/ Weimar/ Wien 2015, ISBN 978-3-412-22397-7, S. 229. 


  27. Ein Virus aus Riems als Biowaffe der Nazis. 17. Januar 2016, abgerufen am 16. Mai 2016. 


  28. Henrik Eberle: „Ein wertvolles Instrument.“ Die Universität Greifswald im Nationalsozialismus. Böhlau-Verlag, Köln/ Weimar/ Wien 2015, ISBN 978-3-412-22397-7, S. 575. 


  29. Henrik Eberle: „Ein wertvolles Instrument.“ Die Universität Greifswald im Nationalsozialismus. Böhlau-Verlag, Köln/ Weimar/ Wien 2015, ISBN 978-3-412-22397-7, S. 601–619. 


  30. Vgl. Abschluss auf Raten, Die Zeit sowie (PDF), sportwissenschaft.de


  31. Edmund von Pechmann: Wieder einmal die Nase vorn: erster deutscher Jura-Bachelor-(LL.B.)-Studiengang in Greifswald. Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Pressemitteilung vom 17. September 2000 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de), abgerufen am 23. Dezember 2014.


  32. Informationen der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät zum eigenen Diplom-Studiengang Betriebswirtschaftslehre (Memento des Originals vom 22. September 2010 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rsf.uni-greifswald.de


  33. Gebäuderestaurierung und -neubau 1991–2008


  34. Mit rund 2.000 Neueinschreibungen startet die Universität Greifswald ins Wintersemester. In: idw-online.de. Abgerufen am 31. Oktober 2016. 


  35. Schier unersättlich: Universität Greifswald wächst weiter. In: idw-online.de. Abgerufen am 31. Oktober 2016. 


  36. Rund 3.000 neue Studierende starten an der Universität Greifswald ins Wintersemester. In: idw-online.de. Abgerufen am 31. Oktober 2016. 


  37. Erfolgssprung – über elf Millionen Euro mehr eingeworbene Mittel in der Universität Greifswald. In: idw-online.de. Abgerufen am 5. November 2016. 


  38. Über 45 Millionen Euro für die gesamte Uni. Abgerufen am 24. April 2017. 


  39. Leistungsstarkes Jahr für die Universitätsmedizin Greifswald. In: idw-online.de. Abgerufen am 5. November 2016. 


  40. Universität Greifswald geht mit abgestimmtem Zukunftskonzept in weitere Verhandlungen mit dem Bildungsminister. In: idw-online.de. Abgerufen am 31. Oktober 2016. 


  41. Einigung zwischen Universität Greifswald und Landesregierung. In: idw-online.de. Abgerufen am 31. Oktober 2016. 


  42. Medieninformation der Universität Greifswald vom 16.6.2016. Abgerufen am 27. Oktober 2016. 


  43. Medieninformation der HAW Hamburg vom 05.10.2017. Abgerufen am 15. Mai 2018. 


  44. Mitglieder des Rektorats. Abgerufen am 15. Mai 2018. 


  45. Organe und Struktur der Studierendenschaft im Studierendenportal. Abgerufen am 15. Mai 2018. 


  46. Irmfried Garbe, Martin Onnasch: Die Theologische Fakultät 1815–2004. In: Universität und Gesellschaft. Festschrift zur 550-Jahrfeier der Universität Greifswald 1456–2006, Bd. 1: Die Geschichte der Fakultäten im 19. und 20. Jahrhundert. Im Auftrage der Universität hrsg. von Dirk Alvermann und Karl-Heinz Spieß. Rostock 2006, S. 61–78.


  47. Gustaf-Dalman-Institut, 24. Mai 2007 EKD, 2005.


  48. Vgl. die Internetpräsenz der RSF (Memento des Originals vom 22. September 2010 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rsf.uni-greifswald.de


  49. Siehe Pressemitteilung: Greifswald zweitbeliebtester Studienort für angehende Mediziner in Deutschland (2007)


  50. Jan Meßerschmidt: GMA fordert auf ihrer Jahrestagung in Greifswald eine Exzellenz-Initiative Lehre. Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Pressemitteilung vom 2. Oktober 2008 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de), abgerufen am 23. Dezember 2014.


  51. Constanze Steinke: Neue Rechtsform schafft zusätzliche Gestaltungsspielräume. Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Pressemitteilung vom 2. Februar 2011 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de), abgerufen am 23. Dezember 2014.


  52. Universitaetsmedizin Greifswald: Willkommen in der Universitätsmedizin Greifswald In: medizin.uni-greifswald.de


  53. Mittelalterzentrum Greifswald (Memento des Originals vom 21. November 2015 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.phil.uni-greifswald.de


  54. IZFG Greifswald (Memento des Originals vom 21. November 2015 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.phil.uni-greifswald.de


  55. Lehramtsstudiengänge (Memento des Originals vom 21. November 2015 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uni-greifswald.de


  56. B.A.-Studiengänge in Greifswald (Memento des Originals vom 21. November 2015 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uni-greifswald.de


  57. Masterstudiengänge (Memento des Originals vom 21. November 2015 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uni-greifswald.de


  58. MuSTAnG telescope website


  59. Standortentwicklungskonzept Campus Loefflerstraße, 1. Bauabschnitt. In: www.bbl-mv.de. Abgerufen am 28. Oktober 2016. 


  60. Studentenwerk Greifswald: Essen. In: studwerk.fh-stralsund.de. Abgerufen am 28. Oktober 2016. 


  61. ab Hochschulentwicklung. In: www.regierung-mv.de. Abgerufen am 27. Oktober 2016. 


  62. Universität Greifswald: Forschungsverbünde. In: www.uni-greifswald.de. Archiviert vom Original am 27. Oktober 2016; abgerufen am 27. Oktober 2016. i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uni-greifswald.de 


  63. Universität Greifswald: Graduiertenkollegs. In: www.uni-greifswald.de. Abgerufen am 27. Oktober 2016. 


  64. Eckart Roloff und Karin Henke-Wendt: Besuchen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Eine Tour durch Deutschlands Museen für Medizin und Pharmazie. Band 1 (Norddeutschland), Verlag S. Hirzel, Stuttgart 2015, S. 67–72.


  65. Revision und Bestätigung des Etats der Patronatskirchen , Universitätsarchiv


  66. Uni Greifswald, Museen & Sammlungen (Memento vom 21. Juni 2010 im Internet Archive), besucht am 1. Januar 2010.


  67. Alumni, Deutschland-Stipendium und Fundraising (Memento vom 13. Juli 2012 im Internet Archive) In: uni-greifswald.de


  68. Webmoritz, Universität möchte sich intensiver mit der Wirtschaft vernetzen, 17. Februar 2012.


  69. Hochschulsport-Website


  70. citylauf-greifswald.de


  71. Siehe Zahlen (Memento des Originals vom 8. Juli 2015 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uni-greifswald.de, uni-greifswald.de, Stand: WS 2009/10


  72. @1@2Vorlage:Toter Link/www.uni-rostock.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Zahlen und Fakten der Uni Rostock (2009))


  73. abcde Das aktuelle CHE Hochschulranking auf Zeit Online. In: zeit.de. Abgerufen am 23. Dezember 2014. 


  74. Steigende Bewerberzahlen, Studies Online vom 13. August 2010.


  75. „Greifswald – Die Uni als Familie“ (05/2008), Karriere.de


  76. „Aufbruchsgeist in Greifswald“, Deutschlandfunk, Oktober 2008.


  77. Bericht des Webmoritz vom 22. Februar 2011 „Senat berät über neue Rahmenprüfungsordnung“ sowie Studienqualitätsmonitor, HIS GmbH (Memento vom 2. Mai 2011 im Internet Archive)


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54.09444444444413.374444444444Koordinaten: 54° 5′ 40″ N, 13° 22′ 28″ O









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