Accademia Nazionale dei Lincei
Accademia Nazionale dei Lincei | |
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Motto | Sagacius ista |
Gründung | 17. August 1603 |
Trägerschaft | öffentlich (Ente pubblico) |
Ort | Rom, Italien |
Präsident | Alberto Quadrio-Curzio |
Website | www.lincei.it |
Die Accademia Nazionale dei Lincei oder kurz Accademia dei Lincei (auf Deutsch „Akademie der Luchsartigen“, luchsartig im Sinne von scharfsichtig, ursprünglicher lateinischer Name Academia Lynceorum von lateinisch lynx „Luchs“[1]) war die erste private Institution zur Förderung der Naturwissenschaften in Europa. Sie wurde 1603 in Rom von dem Adligen Federico Cesi und seinen Freunden Anastasio de Fillis, Francesco Stelluti und Johannes van Heeck gegründet. Ihr Sinnbild war der Luchs, das Motto „Sagacius ista“. Heute ist sie die nationale Akademie der Wissenschaften Italiens.
Inhaltsverzeichnis
1 Geschichte
2 Mitglieder
3 Literatur
4 Weblinks
5 Einzelnachweise
Geschichte |
Das bekannteste Mitglied der Akademie war Galileo Galilei, der im April 1611 Mitglied wurde. Mitglieder waren auch Giambattista della Porta, ein Universalgelehrter und Dramatiker, Kardinal Francesco Barberini, ein Neffe des späteren Urban VIII. (Papst von 1623 bis 1644), und dessen Sekretär Cassiano Dal Pozzo.
Mit dem Tod ihres Gründers im Jahr 1630 verlor sie an Bedeutung. Nach wechselvollen Geschicken wurde sie im 19. Jahrhundert zunächst 1840 durch Papst Gregor XVI. geschlossen, bald darauf aber wiederbelebt: 1847 gründete Papst Pius IX. die Pontificia Accademia dei Nuovi Lincei. Diese Akademie der Wissenschaften spaltete sich 1870 mit der Eroberung des Kirchenstaats durch Italien: die italienische Akademie erhielt den Namen Reale Accademia dei Lincei (Abkürzung: R. Accademia dei Lincei), die päpstliche erhielt später den Namen Pontificia Accademia Romana dei Nuovi Lincei.
Da die Mitglieder der Königlichen Accademia dei Lincei dem Faschismus überwiegend reserviert gegenüberstanden, errichtete Benito Mussolini 1926 die Accademia d’Italia, mit der die Accademia dei Lincei 1939 verschmolzen wurde. Der Vorschlag von Benedetto Croce im August 1943, nach dem Zusammenbruch des faschistischen Regimes die alte Akademie wiederzuerrichten, konnte erst 1944 verwirklicht werden: noch heute besteht sie unter dem Namen Accademia Nazionale dei Lincei. Sie führt die Traditionen und die Geschichte der 1603 gegründeten Akademie fort.
Mitglieder |
Nach dem Statut von 1986 hat die Akademie 180 ordentliche italienische, 180 ausländische Mitglieder sowie 180 italienische Korrespondenten. Sie sind in zwei Klassen (Classe di Scienze Fisiche, Matematiche e Naturali und Classe di Scienze Morali, Storiche e Filologiche) mit verschiedenen Kategorien (z. B. Matematica, Meccanica e Applicazioni oder Archeologia) und Sektionen (als Beispiele Matematica, Meccanica e applicazioni della Matematica oder Botanica e applicazioni, nur in der naturwissenschaftlichen Klasse) organisiert.
In der deutschsprachigen Wikipedia erfasste ehemalige und gegenwärtige Mitglieder der Accademia dei Lincei stehen in der Kategorie Mitglied der Accademia dei Lincei.
Literatur |
- Stillman Drake: The Accademia dei Lincei. In: Science Nr. 151 vom 11. März 1966, S. 1194 ff.
David Freedberg: The Eye of the Lynx. Galileo, his friends and the beginning of modern natural history. Chicago, London 2002.- E. Schettini Piazza: Die erste Accademia dei Lincei (1603–1630). In: Barock im Vatikan. Bonn 2006, S. 460–461.
- Gabriele Turi: Die Akademien im faschistischen Italien. Eine schrittweise Vereinnahmung. In: Wolfram Fischer (Hrsg.): Die Preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1914–1945, Akademie Verlag, Berlin 2000, ISSN 0949-7285.
Weblinks |
- Offizielle Website
Seiten zur Vierhundertjahrfeier 2003 vom «Comitato Nazionale per le celebrazioni del IV centenario della fondazione dell’Accademia dei Lincei»
Annuario elettronico 2011 (PDF; 1,99 MB), enthält die Namen aller verstorbenen und lebenden Mitglieder seit 1870 einschließlich derer, die in diesem Jahr bereits Mitglied waren, sowie Präsidenten und Vizepräsidenten seit 1871 und der Kanzler seit 1920.
- Monumenti antichi, Digitalisat der UB Heidelberg
Einzelnachweise |
↑ Geschichte der Akademie auf ihrer Webseite (italienisch); Federico Cesi, Gründer der »Accademia dei Lincei« (der »Luchsäugigen«). In: Rudolf Krämer-Badoni: Galileo Galilei. München 1983, S. 75.