Autonomer Kreis der Chanten und Mansen/Jugra








Subjekt der Russischen Föderation

Autonomer Kreis der Chanten und Mansen/Jugra
Ханты-Мансийский автономный округ – Югра
Хӑнты-Мансийской автономной округ – Югра











Flagge
Wappen

Flagge


Wappen




































































Föderationskreis

Ural

Fläche
534.801 km²[1]
Bevölkerung
1.532.243 Einwohner
(Stand: 14. Oktober 2010)[2]

Bevölkerungsdichte
2,9 Einw./km²
Verwaltungszentrum

Chanty-Mansijsk
Offizielle Sprachen

Chantisch, Mansisch, Russisch
Ethnische
Zusammensetzung

Russen (63,6 %)
Tataren (7,1 %)
Ukrainer (6,0 %)
[...]
Chanten (1,2 %)
Mansen (0,7 %)
(Stand: 2010)[3]

Gouverneur

Natalja Komarowa
Gegründet
10. Dezember 1930

Zeitzone

UTC+5

Telefonvorwahlen
(+7) 346xx

Postleitzahlen
628000–628999

Kfz-Kennzeichen
86, 186

OKATO
71 100

ISO 3166-2

RU-KHM
Website

www.admhmao.ru



Iran
Turkmenistan
China
Kasachstan
Usbekistan
Mongolei
Japan
Nordkorea
China
Norwegen
Dänemark
Deutschland
Schweden
Vereinigte Staaten
Finnland
Kirgisistan
Georgien
Türkei
Armenien
Aserbaidschan
Ukraine
Polen
Litauen
Lettland
Estland
Weissrussland
Norwegen
Oblast Sachalin
Region Kamtschatka
Jüdische Autonome Oblast
Region Primorje
Region Chabarowsk
Tuwa
Chakassien
Oblast Kemerowo
Republik Altai
Region Altai
Oblast Nowosibirsk
Oblast Omsk
Oblast Tjumen
Oblast Tomsk
Burjatien
Region Transbaikalien
Oblast Amur
Oblast Magadan
Autonomer Kreis der Tschuktschen
Oblast Irkutsk
Sacha
Region Krasnojarsk
Autonomer Kreis der Jamal-Nenzen
Autonomer Kreis der Chanten und Mansen/Jugra
Oblast Swerdlowsk
Oblast Tscheljabinsk
Oblast Kurgan
Oblast Orenburg
Autonomer Kreis der Nenzen
Republik Komi
Baschkortostan
Region Perm
Oblast Wologda
Republik Karelien
Oblast Murmansk
Oblast Archangelsk
Oblast Kaliningrad
Sankt Petersburg
Oblast Leningrad
Tatarstan
Udmurtien
Oblast Kirow
Oblast Kostroma
Oblast Samara
Oblast Pskow
Oblast Twer
Oblast Nowgorod
Oblast Jaroslawl
Oblast Smolensk
Moskau
Oblast Moskau
Oblast Wladimir
Oblast Iwanowo
Mari El
Tschuwaschien
Mordwinien
Oblast Pensa
Oblast Nischni Nowgorod
Oblast Uljanowsk
Oblast Saratow
Oblast Brjansk
Oblast Kaluga
Oblast Tula
Oblast Rjasan
Oblast Orjol
Oblast Lipezk
Oblast Woronesch
Oblast Belgorod
Oblast Kursk
Oblast Tambow
Oblast Wolgograd
Oblast Rostow
Oblast Astrachan
Kalmückien
Dagestan
Adygeja
Region Krasnodar
Karatschai-Tscherkessien
Kabardino-Balkarien
Region Stawropol
Nordossetien-Alanien
Inguschetien
Tschetschenien
Lage in Russland
Über dieses Bild



6272.5Koordinaten: 62° 0′ N, 72° 30′ O


Der Autonome Kreis der Chanten und Mansen, auch als Jugra bezeichnet, (russisch Ханты-Мансийский автономный округ — Югра/Chanty-Mansijski awtonomny okrug — Jugra; chantisch Хӑнты-Мансийской автономной округ – Югра) ist eine Verwaltungseinheit (Autonomer Kreis) in Russland.




Inhaltsverzeichnis






  • 1 Geographie


  • 2 Bevölkerung


  • 3 Geschichte


  • 4 Wirtschaft


  • 5 Politik


  • 6 Verwaltungsgliederung


  • 7 Städte


  • 8 Weblinks


  • 9 Einzelnachweise





Geographie |


Der Autonome Kreis liegt östlich des Uralgebirges im Westsibirischen Tiefland. Der Ob und sein wichtigster Nebenfluss, der Irtysch, durchfließen die Region.



Bevölkerung |


Die Chanten und die Mansen, finno-ugrische Völker, die die nächsten Verwandten der Magyaren darstellen, sind die Titularnationen. Allerdings machen sie nur noch einen Bruchteil der Bevölkerung aus, die meisten Einwohner sind Russen. Dieser Trend hat sich durch die Entdeckung und Ausbeutung der Erdölfelder noch verstärkt. Bei der letzten russischen Volkszählung 2010 wurden 1.532.243 Einwohner erfasst. Davon waren mehr als 60 % Russen. Hohe Minderheitenanteile weisen auch die Ukrainer und Tataren auf. Die Baschkiren, Tschuwaschen und Komi stammen aus anderen autonomen Gebieten. Daneben sind seit 1970 zahlreiche Aserbaidschaner (1970: 136; 2010: 26.037 Personen), Weißrussen (1970: 3.362; 2010: 14.703 Personen), Kumyken (1970: 5; 2010: 13.849 Personen), Lesgier (1970: 44; 2010: 13.335 Personen), Usbeken (1970: 57; 2010: 9.970 Personen), Tadschiken (1970: 23; 2010: 9.793 Personen), Moldawier (1970: 579; 2010: 9.476 Personen), Tschetschenen (1970: 68; 2010: 6.889 Personen) und Armenier (1970: 147; 2010: 6.343 Personen) zugewandert. Zudem leben auch Russlanddeutsche im Gebiet.












































































































































































































































































Volksgruppe
VZ 1939
VZ 1959
VZ 1970
VZ 1979
VZ 1989
VZ 2002
VZ 2010 1
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%
Anzahl
%

Chanten
12.238
13,1 %
11.435
9,2 %
12.222
4,5 %
11.219
2,0 %
11.827
0,9 %
17.128
1,2 %
19.068
1,2 %

Mansen
5.768
6,2 %
5.644
4,6 %
6.684
2,5 %
6.156
1,1 %
6.562
0,5 %
9.894
0,7 %
10.977
0,7 %

Russen
67.616
72,5 %
89.813
72,5 %
208.500
76,9 %
423.792
74,3 %
850.297
66,3 %
946.590
66,1 %
973.978
63,6 %

Tataren
2.227
2,4 %
2.938
2,4 %
14.046
5,2 %
36.898
6,5 %
97.689
7,6 %
107.637
7,5 %
108.899
7,1 %

Ukrainer
1.111
1,2 %
4.363
3,5 %
9.986
3,7 %
45.484
8,0 %
148.317
11,6 %
123.238
8,6 %
91.323
6,0 %

Baschkiren
9
0,0 %
91
0,1 %
1.244
0,5 %
7.522
1,3 %
31.151
2,4 %
35.807
2,5 %
35.428
2,3 %

Weißrussen
141
0,2 %
1.281
1,0 %
3.362
1,2 %
7.555
1,3 %
27.775
2,2 %
20.518
1,4 %
14.703
1,0 %

Tschuwaschen
45
0,0 %
289
0,2 %
1.929
0,7 %
4.739
0,8 %
13.959
1,1 %
15.261
1,1 %
13.596
0,9 %

Mari
34
0,0 %
54
0,0 %
712
0,3 %
1.791
0,3 %
5.801
0,5 %
7.309
0,5 %
7.289
0,5 %

Deutsche
177
0,2 %
2.059
1,7 %
2.069
0,8 %
3.499
0,6 %
8.929
0,7 %
8.292
0,6 %
6.828
0,4 %

Komi
2.436
2,6 %
2.803
2,3 %
3.150
1,2 %
3.105
0,5 %
3.000
0,2 %
3.081
0,2 %
2.364
0,15 %

Nenzen
852
0,9 %
815
0,7 %
940
0,3 %
1.003
0,18 %
1.144
0,09 %
1.290
0,09 %
1.438
0,09 %
Andere
620
0,7 %
2.341
1,9 %
6.313
2,3 %
18.000
3,2 %
75.945
5,9 %
136.772
9,5 %
246.352
16,1 %

Einwohner
93.274
100 %
123.926
100 %
271.157
100 %
570.763
100 %
1.282.396
100 %
1.432.817
100 %
1.532.243
100 %

1 102.138 Personen konnten keiner Volksgruppe zugeteilt werden. Diese Leute verteilen sich vermutlich anteilmässig gleich wie die ethnisch zugeschiedenen Einwohner.[4]


Geschichte |


Das Gebiet, das ursprünglich als Jugorien bzw. Jugra bekannt war, wurde im 12. und 13. Jahrhundert von Kaufleuten aus Nowgorod besucht. 1582 wurde es von Jermak erobert und kam unter russische Vorherrschaft. Am 10. Dezember 1930 wurde der Ostjakisch-Wogulische Nationalbezirk (Остя́ко-Вогу́льский национа́льный о́круг) gegründet, der im Oktober 1940 in Nationaler Bezirk der Chanten und Mansen umbenannt wurde. Den Status bzw. Namen „Autonomer Kreis“ (Okrug, auch übersetzt als „Bezirk“) erhielt das Gebiet 1977 zeitgleich mit anderen zuvor „Nationalen Kreisen“ (Bezirken) der RSFSR.


2003 wurde der offizielle Name des Föderationssubjekts um das Wort „Jugra“ ergänzt.



Wirtschaft |


Die Erdöl- und Erdgasförderung ist der mit Abstand wichtigste Wirtschaftszweig. Der Autonome Kreis der Chanten und Mansen ist größter Erdölproduzent Russlands und besitzt das höchste regionale BIP pro Kopf der Bevölkerung aller Föderationssubjekte. Mit über 1,1 Millionen Rubel pro Kopf und Jahr (2007) liegt er nach diesem Parameter ungefähr auf dem Niveau Deutschlands.[5]


Die traditionellen Wirtschaftszweige der Indigenen sind Rentierhaltung, Jagd und Fischfang. Diese sind durch die Folgen der Öl- und Gasförderung schwer in Mitleidenschaft gezogen, da die Gas- und Ölindustrie große Territorien in Beschlag nimmt und Weidegebiete im großen Stil zerstört oder zerschneidet. Knapp 70 Prozent der Ölkatastrophen in Russland werden in den autonomen Bezirken Chanty-Mansijsk und Jamal-Nenzen verzeichnet, wo ungefähr 60 Prozent des russischen Erdöls gefördert werden[6](siehe auch: Ölpest in Westsibirien).



Politik |


Gouverneur des Autonomen Kreises ist seit 2010 Natalja Komarowa, die in diesem Amt Alexander Filipenko abgelöst hat. Die Duma des Autonomen Kreises der Chanten und Mansen/Jugra ist das Einkammerparlament.



Verwaltungsgliederung |



Der Autonome Kreis der Chanten und Mansen/Jugra gliedert sich in 9 Rajons und 13 Stadtkreise.



Städte |



Verwaltungszentrum des Autonomen Kreises ist Chanty-Mansijsk. Die größten Städte sind Surgut, Nischnewartowsk und Neftejugansk. Insgesamt gibt es im Autonomen Kreis 16 Städte und 24 Siedlungen städtischen Typs. Alle größeren Städte bilden Stadtkreise.









































Größte Städte
Name
Russisch
Einwohner
(14. Oktober 2010)[2]
Surgut Сургут 306.675
Nischnewartowsk Нижневартовск 251.694
Neftejugansk Нефтеюганск 122.855
Chanty-Mansijsk Ханты-Мансийск 80.151
Kogalym Когалым 58.181
Njagan Нягань 54.890


Weblinks |



 Commons: Autonomer Kreis der Chanten und Mansen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


 Wiktionary: Autonomer Kreis der Chanten und Mansen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

  • Offizielle Website des Autonomen Kreises


Einzelnachweise |




  1. Administrativno-territorialʹnoe delenie po subʺektam Rossijskoj Federacii na 1 janvarja 2010 goda (Administrativ-territoriale Einteilung nach Subjekten der Russischen Föderation zum 1. Januar 2010). (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)


  2. ab Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)


  3. Nacional'nyj sostav naselenija po sub"ektam Rossijskoj Federacii. In: Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Rosstat, abgerufen am 30. Juni 2016 (XLS, russisch, Ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung nach Föderationssubjekten, Ergebnisse der Volkszählung 2010). 


  4. Bevölkerung der russischen Gebietseinheiten nach Nationalität 2010 (russisch; Zeilen 776–799) http://www.gks.ru/free_doc/new_site/population/demo/per-itog/tab7.xls


  5. Jährliche Wirtschaftsdaten beim Föderalen Dienst für staatliche Statistik Russlands (russisch, teilweise englisch)


  6. Julia Ponomarewa: Lecks an russischen Erdölleitungen@1@2Vorlage:Toter Link/de.rbth.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) i Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Russia beyond the headlines - rbth.com in The Moscow News vom 30. August 2012.


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